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IKEA plant keine neuen Möbelmärkte mehr in Russland |
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Mittwoch, 24.06.2009
Erweiterung gestoppt, IKEA friert Russlandgeschäft einMoskau. Der schwedische Möbelriese IKEA will seine Erweiterungspläne für Russland einfrieren. Investitionen in Höhe von bis zu 160 Mio. Euro gehen Russland damit verloren. Schuld ist die überbordende Bürokratie im Land.
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So lange es keine spürbaren Anzeichen der Verbesserung im unvorhersehbaren bürokratischen System gibt, stoppen wir die Erweiterung unseres Geschäfts in Russland, erklärte IKEA-Präsident Anders Dalwig. Die Schweden sind unzufrieden damit, dass sie immer wieder auf Behördenwillkür bei der Eröffnung neuer Geschäfte stoßen.
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Unvorhersehbare Entscheidungen von Beamten
Der IKEA-Generaldirektor für Russland und die GUS Peter Kaufman umschreibt es als unvorhersehbaren Charakter administrativer Entscheidungen in einer Reihe von Regionen. Gemeint ist insbesondere die Region Samara. Dort wurde die Eröffnung eines IKEA- und MEGA-Geschäfts inzwischen zum achten Mal verschoben.
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Eigentlich war die Eröffnung bereits im November 2007 geplant. Doch die regionale Baubehörde legte Einspruch gegen den 130.000 Quadratmeter großen Komplex ein. Es soll gegen Bauvorschriften verstoßen worden sein. Doch jedesmal wenn die Mängel behoben seien, erhebe die Behörde neue Forderungen, klagte ein Sprecher von IKEA.
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Kosten haben sich verdoppelt
Die Kosten sind unterdessen von 4 Mrd Rubel (90 Mio. Euro) auf 8 Mrd. Rubel (180 Mio. Euro) explodiert. Da der Komplex in Samara unmittelbar vor der Eröffnung stand, hatte IKEA schon Personal angeworben. Der Großteil der über 200 Mitarbeiter musste inzwischen entlassen werden. Noch immer ist unklar, wann der IKEA-Markt in Samara eröffnet.
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Etwas besser sieht die Lage im westsibirischen Omsk aus. Dort soll im Juli ein IKEA-Geschäft eröffnet werden, ursprünglich war der Termin ein paar Monate früher. Neben Omsk wird IKEA auch die schon begonnenen Bauten in Samara, Ufa und im Gebiet Moskau noch zu Ende führen.
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Bau von drei IKEA-Möbelmärkten eingefroren
Die noch in der Planungsphase befindlichen Möbelmärkte in Saratow, Woronesch und Tjumen hingegen müssen warten. Die Gespräche über den Bau werden zwar fortgesetzt, doch Geld werde IKEA in diese Komplexe vorerst nicht investieren, teilte ein Konzernsprecher mit. Damit verliert Russland umgerechnet wohl zwischen 110 bis 160 Mio. Euro an Investitionssummen.
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Schwerer noch dürfte der Imageschaden wiegen. Immerhin gilt IKEA als guter Investor in Russland, seit Ende der 90er Jahre haben die Schweden ungeachtet zahlreicher Hürden knapp 3 Mrd. Euro in Russland investiert.
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Betrugsvorwürfe gegen russische Stromwirtschaft
Doch inzwischen ist IKEA der Geduldsfaden gerissen. Erst kürzlich hatte sich auch der Besitzer Ingvar Kamprad beschwert. Seinen Angaben nach wurde der Konzern durch die russische Stromwirtschaft um 135 Mio. Euro betrogen. IKEA wurden einfach überhöhte Rechnungen für Strom und Gas ausgestellt.
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Die Regierung verspricht, die von IKEA angesprochenen Investitionshürden zu überprüfen. Noch ist bei uns keine Beschwerde eingegangen, aber wenn das Unternehmen solch eine Entscheidung getroffen hat, dann werden wir prüfen, womit sie zusammenhängt, erklärte Russlands stellvertretender Wirtschaftsminister Stanislaw Woskresenski.
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