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Russlands Tankerflotte wird vereinigt (Foto: www.novoship.ru) |
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Dienstag, 12.09.2006
Elefantenhochzeit bei Russlands StaatsreedereienMoskau. In Russland entsteht eine der weltgrößten Tankerflotten. Das Verkehrsministerium hat die Fusion der beiden größten russischen Reedereien Sovcomflot und Novoship abgesegnet.
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Nach der Vereinigung entsteht in Russland eine Flotte, die 76 Tanker, 27 Frachter sowie das Kreuzfahrtschiff Maxim Gorki umfasst. Außerdem gehören Novoship 100 Prozent der Aktien am Handelshafen Sotschi. Die Marktkapitalisierung der beiden Unternehmen wird zusammen auf umgerechnet knapp 2,7 Milliarden EUR geschätzt.
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Aktienmehrheit beim russischen Staat
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In einem ersten Schritt soll das hundertprozentige Staatsunternehmen Sovcomflot 50,34 % der ebenfalls größtenteils in Staatshand befindlichen Aktiengesellschaft Novoship übernehmen. Angaben des russischen Nachrichtendienstes Seanews zufolge soll die Flotte von Novoship auch nach der Vereinigung vorerst weiter unter dem alten Namen verkehren.
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Noch vor einigen Tagen hatte sich Sovcomflot-Aufsichtsratschef Igor Schuwalow auf einer Pressekonferenz darüber beschwert, namentlich nicht genannte staatliche Strukturen würden die Fusion blockieren. Ständig müsse er sich gegen Vorwürfe wehren, der Kreml wolle die Wirtschaft renationalisieren oder ganze Branchen unter seine Kontrolle bringen, klagte Putin-Berater Schuwalow, der neben dem Aufsichtsratsposten vor allem Russlands Beziehungen zur G8 koordiniert. Man lässt es einfach nicht zu, dass ich diesen Schritt schnell durchführe.
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Die Konsolidierung der Geschäftsaktivitäten beider Unternehmen erscheint uns, der effektivste Schritt zu sein, erklärte ein Sprecher des Verkehrsministeriums bereits einen Tag später. Die Dokumente für eine Firmenfusion seien fertig und zur Abstimmung an das Wirtschaftsministerium und die Antimonopol-Behörde geleitet worden. Ausländische Berater sollen der Behörde zufolge die Bildung der neuen Reederei begleiten. Die Novoship-Firmenzentrale im Schwarzmeerhafen Noworossisk wollte die Einleitung der Fusion gegenüber Russland- Aktuell nicht kommentieren.
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Gegen die Vereinigung der beiden Unternehmen sprach sich vor allem die Regierung der südrussischen Region Krasnodar. Die dortigen Behörden fürchten aus steuerrechtlichen Gründen durch die Fusion erhebliche Mindereinnahmen für den Regionalhaushalt, sollte der Noworossisk nicht mehr Firmensitz der Reederei Novoship bleiben.
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Sovcomflot verbuchte unlängst veröffentlichten Zahlen zufolge im vergangenen Jahr ein kräftiges Plus beim Umsatz, der auf 246,3 Millionen USD (192 Millionen EUR) stieg. 2005 erwirtschaftete die Reederei einen Reingewinn 86,1 Millionen USD (67 Millionen EUR). Auch Novoship schreibt schwarze Zahlen: Der Reingewinn betrug 2005 1,2 Milliarden RUR (37 Millionen EUR).
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(kp/.rufo)
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