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Bis derartige Schilder - wie hier über einer Ölpipeline nach Wyborg - über der neuen Gas-Exportleitung stehen werden, wird noch einige Zeit vergehen. (foto: ld/rufo)
Bis derartige Schilder - wie hier über einer Ölpipeline nach Wyborg - über der neuen Gas-Exportleitung stehen werden, wird noch einige Zeit vergehen. (foto: ld/rufo)
Freitag, 02.12.2005

Die Ostsee-Gaspipeline wird teurer als geplant

Moskau. Die geplante russisch-deutsche Ostsee-Gaspipeline wird teurer als geplant. Dafür wird sich Finnland am Bau beteiligen. Der Bau des ersten Abschnitts beginnt in einer Woche. Kanzlerin Merkel wird dazu erwartet.

Zumindest vermeldete die Zeitung "Kommersant" in der vergangenen Woche, Gazprom habe Angela Merkel eingeladen, beim ersten Spatenstich dabei zu sein. Kurz danach hatten allerdings Wladimir Putin und Merkel in einem Telefongespräch vereinbart, das Merkel erst Anfang 2006 zu einem ersten Besuch nach Russland kommt.

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Der Bau des ersten Streckenabschnittes auf dem russischen Festland von 917 km Länge von der Halbinsel Jamal bis nach Wyborg soll drei Milliarden Dollar kosten, erklärte Gazprom-Vizechef Andrej Kruglow gestern. Der Bau der etwa tausend Kilometer langen Unterwasser-Strecke von Wyborg bis Greifswald wird mit über vier Milliarden Dollar veranschlagt.

Die Kosten wachsen den Prognosen über den Kopf

Damit werden die Gesamtbaukosten deutlich höher ausfallen, als ursprünglich von Gazprom-Chef Alexej Miller mit 5,7 Milliarden angegeben, berichtet heute die Zeitung "Wremja Nowostej". Dabei hatte Miller sogar die Baukosten bis nach Großbritannien im Auge gehabt.

Die Kosten des Baus der Pipeline durch die Ostsee inklusive der Kompressorstationen, die für den nötigen Transportdruck sorgen, könnten möglicherweise noch höher ausfallen, ist von Fachleuten zu erfahren. Ein Problem dabei ist, dass die Pipeline in den Ostseegrund eingegraben werden muss, um sie vor Schäden durch Netze, Anker oder ähnliches zu schützen. Ein weiteres Problem ist die große Entfernung von Wyborg bis Greifswald.

Wie hält man das Gas unter Wasser auf Trab?

Um diese etwa 1200 Kilometer zu überwinden, müsste entweder die Pipeline mit einer speziellen Innenwandbeschichtung versehen werden, die Reibungsverluste vermindert, oder es müssten weitere teure Kompressorstationen auf der Unterwasserstrecke gebaut werden. Von der Beschichtungslösung hatte Gazprom bei früheren Projekten in Nordrussland selbst aus Kostengründen Abstand genommen.

Die Finanzierung des Jahrhundertprojektes wird gegenwärtig zwischen Gazprom (51 Prozent), der deutschen E.ON und BASF (jeweils 25%) aufgeteilt. Finnland hat sich allerdings bereits bereiterklärt, an dem Bau teilzunehmen. Gespräche laufen auch mit anderen Ostsee-Anrainerstaaten.
(mig/.rufo)



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