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Noch steht es nur als Modell: Das neue Atomkraftwerk bei Neman im Gebiet Kaliningrad (Foto: Plath/.rufo) |
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Mittwoch, 16.06.2010
Bau des Atomkraftwerks in Kaliningrad beginntKaliningrad. Trotz Streit um Wirtschaftlichkeit und Ökologie: Heute beginnen die Bauarbeiten am Kaliningrader Atomkraftwerk. Den ersten Auftrag erhält ein Konzern mit Beziehungen zum Verteidigungsministerium.
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Die Petersburger Holding Titan-2 ist erster Subunternehmer des 4,5-Milliarden-Euro-Projekts. Der Baukonzern soll bis 2011 das Baugrundstück, auf dem die beiden Reaktorblöcke errichtet werden, vorbereiten. Dazu müssen zwei riesige Gruben ausgehoben und die ganze Infrastruktur verlegt werden. Der Auftrag hat einen Wert von umgerechnet 160 Mio. Euro.
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Titan-2 hat Atomkraftwerk im Iran mitgebaut
Titan-2 hat bereits Erfahrung beim Bau von Atomkraftwerken. Die Holding wae am Bau des AKW in Sosnowy Bor, das als Vorbild des Baltischen Atomkraftwerks so der offizielle Projektname dient, beteiligt. Darüber hinaus hat Titan-2 auch beim Aufbau des umstrittenen iranischen Atomkraftwerks in Bushehr mitgewirkt.
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Die Generaldirektorin von Titan-2, Jelena Naginskaja, ist zudem Tochter des stellvertretenden Verteidigungsministers Grigori Naginski (verantwortlich für Einquartierung und Bauvorhaben beim Militär).
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AKW Kaliningrad soll internationales Projekt werden
Die guten Beziehungen zur Regierung haben dem Konzern sicher bei der Bewerbung um den Auftrag nicht geschadet. Doch das AKW ist kein militärisches Projekt und soll nicht einmal ein rein russisches Projekt werden. Die Regierung hat ausländische Investoren eingeladen, sich zu beteiligen.
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So will der italienische Energieversorger Enel bis 2011 entscheiden, ob er am Projekt teilnimmt. Explizit ging auch eine Einladung nach Polen, sich entweder am Bau des Kraftwerks oder der Verlegung von Stromnetzen nach Europa zu beteiligen. Die Mehrheit am Meiler behält in jedem Fall die russische Atombehörde RosAtom.
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Atomstrom exportieren
Der erste Reaktorblock soll 2016 ans Netz gehen, der zweite Block 2018. Nach Fertigstellung des Kraftwerks wird Kaliningrad einen Energieüberschuss produzieren. Der Strom soll ins Ausland exportiert werden.
Das Baltische Atomkraftwerk ist damit auch ein politisches Projekt. Und wenn es von Seiten der europäischen Staaten tatsächlich eine ausreichende Nachfrage geben sollte, kann dies auch als diplomatischer Erfolg gelten, erklärte der stellvertretende Direktor der Investmentgesellschaft LenMontaschStroi, Denis Demin.
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Umweltschützer warnen vor Gefahren
Bisher gibt es allerdings noch kein großes Interesse. Zwar leidet das Baltikum nach der Abschaltung des litauischen Atomkraftwerks Ignalina unter Energiemangel, doch auf russischen Atomstrom sind die drei ehemaligen Sowjetrepubliken nicht erpicht.
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Im Gegenteil: Litauische Abgeordnete versuchten im Europarat das Projekt wegen potenzieller Umweltgefahren zu verhindern. Die russischen Bauherren betonen allerdings, die Sorge sei unbegründet. Das Kraftwerk werde das sicherste AKW der Welt, versichern die Behörden.
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Die Proteste russischer Umweltschützer in Kaliningrad sind in letzter Zeit merklich zurückgegangen.
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Die Wirtschaftskrise, die die Ostsee-Exklave stark beutelte, hat die Bedenken der Kaliningrader wenn nicht zerstreut, so doch in den Hintergrund treten lassen. Immerhin winken rund 3.000 Arbeitsplätze.
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Containerumschlag im Hafen von St. Petersburg: Auf diese Weise importiert Russland vor allem - exportiert werden vorrangig Rohstoffe wie Öl, Gas, Metall und Holz.(Topfoto:Deeg/.rufo)
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