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Die Winterpause ist vorbei. Die neue Saison hat begonnen in der russischen Fußball-Liga (Foto: newsru) |
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Dienstag, 13.03.2007
Beginn der Fußballsaison: Der Ball rollt wieder!St. Petersburg. Am Wochenende erfolgte in der Premierliga der Anpfiff zur Saison 2007. In ihren ersten Spielen hatten die Vorjahrssieger ZSKA und Spartak erwartungsgemäß die Nase vorn. Es gab aber auch Überraschungen.
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Rubin musste am ersten Spieltag gleich auswärts gegen den Meister ZSKA Moskau antreten. Die Kasaner Kicker wehrten sich tapfer gegen den Ansturm des Favoriten und konnten zunächst sogar in Führung gehen. Der Armeeklub wendete das Blatt jedoch noch vor der Pause, als Jewgeni Aldonin, der eigentlich nicht zu den Topscorern zählt, sich unbemerkt in den Strafraum stehlen und das Leder im Netz versenken konnte.
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Nach dem Wiederanpfiff erarbeitete sich Wagner Love einen Elfmeter, den Sergej Ignaschewitsch verwandelte. Den Schlusspunkt setzte das brasilianische Wunderkind Jo, der, genau wie im letzten Jahr schon wieder aus allen Lagen trifft. Der Endstand von 3:1 war hoch verdient.
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Spartaks Jahrhundertdebüt
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Spartak Moskau hatte es mit den Hauptstadtkollegen von Dynamo zu tun. Spartak war tonangebend, konnte aber lange nicht Dynamos Abwehrkette überwinden. Das einzige und siegreiche Tor fiel dann auch erst in der 80. Minute und geht auf das Konto von Mannschaftskapitän Jegor Titow.
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Für Liebhaber der Fußballstatistik ist die folgende Tatsache sicher von Interesse: Der Vorjahresvizemeister Spartak Moskau konnte erstmals im neuen Jahrhundert sein Saisonauftaktspiel gewinnen. Und das auch noch gegen den historischen Erzfeind aus der eigenen Stadt. Wenn das kein gutes Omen ist
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Loko und Zenit vergeben Elfmeter
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Die Nummer Drei und Vier des Vorjahres hingegen konnten zum Auftakt nicht gewinnen. Lokomotive Moskau und Zenit St. Petersburg spielten jeweils unentschieden. Beide Mannschaften scheiterten dabei vom Elfmeterpunkt.
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Loko war beim Aufsteiger Kuban in Krasnodar zu Gast. Vor ausverkauftem Haus (32.000 Zuschauer) hielten sich die Neulinge prächtig; ihr Keeper Wladimir Gabulow verhinderte ein Elfmetertor von Dmitri Loskow. Danach war bei Loko die Luft raus. Kuban hätte mit etwas mehr Glück gar die Führung erzielen können, wenn nicht zwei Mal die Latte im Weg gewesen wäre.
Zenit verpatzte ebenfalls einen Elfmeter; diesmal hieß der Torhüterheld Alexej Botwinjew, der junge und sehr talentierte (noch) zweite Mann im Kasten von Saturn. Geschossen hatte Fernando Ricksen. Nach dem Spiel stellte sich heraus, dass kein anderer bereit gewesen war, die Verantwortung zu übernehmen und an den Punkt zu treten.
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Zenit hatte schon in der Zwischensaison Probleme mit dem Verwandeln von Elfern gehabt und muss an dieser Komponente noch mächtig arbeiten. Saturn bekam ebenfalls einen Strafstoß vom Elfmeterpunkt; Andrej Karjaka, der von einem wenig erfolgreichen Auslandsengagement bei Benfica Lissabon nach Russland zurückgekehrt ist, traf problemlos.
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Wladiwostok verliert seinen Heimvorteil
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Zenit, das in der Winterpause für sage und schreibe 40 Millionen US-Dollar vier neue Spieler verpflichtet hat, machte keinen guten Eindruck. Es mangelt ganz offensichtlich noch am gegenseitigen Verständnis zwischen den Akteuren.
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Die vielen Anhänger im fast ausverkauften Petrowski-Stadion wurden erst in der Nachspielzeit einigermaßen versöhnt, als Fatih Tekke per Kopfball den Ausgleich schaffte. Näheres zu diesem Spiel und die Tabelle sind in unserem Zenit-Special zu finden.
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Eine Überraschung gab es in Wladiwostok, wo Lutsch-Energija die Kicker vom FC Moskwa empfing. Die Durchführung des Spiels hing lange am seidenen Faden, weil der Winter der Pazifikküste ausgiebige Schneefälle beschert hatte. Nur mit tatkräftiger Unterstützung der Fans konnte das Feld vom Schnee befreit werden.
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Am Spieltag pfiff dann eine sehr steife Brise, die die Ballbeherrschung zu einer wahren Kunst machte. Die Gäste kamen überraschend deutlich besser mit den widrigen Bedingungen zurecht und wurden durch einen knappen 1:0-Erfolg belohnt. Das Tor erzielte Moskwas treuer Argentinier Hector Bracamonte, der zum Beginn seiner vierten Saison in Moskau topfit ist.
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Der Mythos von Lutschs Unbesiegbarkeit auf dem eigenen Platz scheint damit zu verfliegen. In der vergangenen Saison kamen fast alle Gäste nicht mit der Zeitverschiebung von sieben Stunden zurecht und konnten in Wladiwostok nicht zu ihrer normalen Stärke finden.
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Sollte sich erweisen, dass die Anpassungsprobleme nun Vergangenheit sind, steht Lutsch, das seine Erfolge bisher hauptsächlich aus den Heimauftritten zog, vor großen Problemen.
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Chimki stark, trotz der Niederlage
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Der zweite Aufsteiger der Saison heißt Chimki aus der gleichnamigen Stadt am Moskauer Stadtrand. Zwar mussten sich die Neulinge in Samara knapp mit 0:1 geschlagen geben, lieferten aber eine gute Vorstellung ab.
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Tom besiegte vor heimischer Kulisse im westsibirischen Tomsk den Vorjahresaufsteiger Spartak aus Naltschik mit 2:0; Amkar düpierte Rostow mit 3:1. In der noch nicht sehr aussagekräftigen Tabelle teilen sich Amkar und ZSKA den ersten Platz.
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Eine gute Nachricht gab es zudem für alle russischen Fußballfans. Zumindest in dieser Saison können sie die Spiele teilweise noch kostenlos am Bildschirm mitverfolgen. Nach einem Machtwort von Präsident Wladimir Putin einigten sich der Pay-TV-Sender NTW Plus und der staatliche Kanal Sport auf die Teilung der Übertragungen. Eigentlich hatte sich NTW Plus für umgerechnet 80 Mio. Euro das exklusive Ausstrahlungsrecht für die nächsten vier Jahre gesichert.
(sb/.rufo)
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