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Foto: Chodorkowski-Zentrum |
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Dienstag, 24.05.2005
Urteilsverlesung gegen Chodorkowski fortgesetztMoskau. In Moskau fand heute der siebte Tag der Urteilsverlesung im Verfahren gegen den Ex-Yukos-Chef Michail Chodorkowski statt. Am Morgen war sein Anwalt am Betreten des Gerichtsgebäudes gehindert worden.
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Wie der kanadische Anwalt Robert Amsterdam später mitteilte, habe die Miliz neben seinem Personalausweis auch ein Dokument gefordert, das bestätige, dass er die Interessen Michail Chodorkowski vertritt. Später wurde der Anwalt dann auch ohne dementsprechende Papiere in den Gerichtssaal vorgelassen.
An den vorangegangenen sechs Tagen habe er die Sperren immer ohne Probleme passieren können, erklärte Amsterdam laut Ria Nowosti. Er rief die Führungen westlicher Länder dazu auf, ihre Empörung darüber auszudrücken, was zur Zeit in diesem Gericht vor sich ginge. Russland bezeichnete er dem Radisender Echo Moskwa zufolge als Land, die dem praktisch keine Zivilgesellschaft existiere.
Drei Reihen Absperrgitter
Auch am Dienstag war das Areal um das Moskauer Meschtschanski-Gericht wieder weiträumig abgesperrt worden. Drei Reihen metallener Absperrgitter schirmten das Gebäude ab, 500 Milizionäre waren zur Bewachung abbestellt. Der Verkehr wurde umgeleitet, was in der Umgebung zu einem Verkehrsstau führte.
„Go home!“
Wenige hundert Meter von den Gebäude entfernt, versammelten sich unterdessen wieder einige Chodorkowski-Anhänger zu einer von der Stadt genehmigten Protestaktion. Auch auf der gegenüberliegenden Seite des Gerichts fanden sich rund 15 Anhänger des Ex-Yukos-Chefs ein. Sie trugen T-Shirts mit dem Aufdruck „Chodorkowski go home“.
Zeichenblock und Kreuzworträtsel
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Die eigentliche Urteilsverkündung verlief ebenso monoton wie in den vergangenen Tagen. Die beiden Angeklagten Michail Chodorkowski und Platon Lebedjew zeigten dabei ihr demonstratives Desinteresse: Chodorkowski zeichnete in einem Notizblock, Lebedew löste Kreuzworträtsel.
Am gestrigen Montag hatte das Tempo der Urteilsverlesung im Vergleich zur Vorwoche merklich angezogen. 150 Seiten verlasen die Richter in der ganzen vergangenen Woche waren es insgesamt nur 250 gewesen. Angesichts dessen schätzte Chodorkowskis Rechtsanwalt Genrich Padwa - der der heutigen Sitzung ferngeblieben war - dass mit einem Urteilsspruch Ende dieser bzw. Anfang nächster Woche zu rechnen sei.
(jm/.rufo)
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