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Türkei - Armenien: Die dichte Grenze hinter dem Berg Ararat könnte schon in diesem Jahr geöffnet werden (Foto: Nissen/Wikipedia)
Türkei - Armenien: Die dichte Grenze hinter dem Berg Ararat könnte schon in diesem Jahr geöffnet werden (Foto: Nissen/Wikipedia)
Donnerstag, 23.04.2009

Stufenplan: Armenien und Türkei kommen sich näher

Eriwan/Ankara. Die Regierungen Armeniens und der Türkei haben mit Schweizer Vermittlung einen Stufenplan zur Regulierung ihres seit bald zwei Jahrzehnten anhaltenden Nachbarschafts-Streits beschlossen.


Die Außenministerien der beiden Staaten verbreiteten in der Nacht Erklärungen, in denen sie unisono den Erfolg der letzten Verhandlungsrunde lobten.

Man sei „zu Einverständnis über den Rahmen einer allumfassenden Normalisierung der beidseitigen Beziehungen“ gekommen, verlautete aus Eriwan. Bei den Verhandlungen sei eine „Straßenkarte“ für das weitere Vorgehen vereinbart worden, in der die weiteren Schritte des Annäherungsprozesses beschrieben werden.

Beide Seiten hätten große Anstrengungen unternommen, um die Beziehungen „in gutnachbarschaftlichem Geist und gegenseitiger Achtung zu entwickeln und so in der Region den Frieden, die Sicherheit und die Stabilität zu stärken“, erklärte das türkische Außenministerium.

Blockierte Grenze seit dem Ende der Sowjetunion


Zwischen der Türkei und Armenien gibt es seit der Unabhängigkeit des GUS-Staates 1991 keine diplomatischen Beziehungen. Die 330 Kilometer lange gemeinsame Grenze ist geschlossen. Allerdings gibt es auf dem Umweg über Georgien zahlreiche reguläre Verkehrsverbindungen, auf denen auch reger Handel getrieben wird.

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• Armenien räumt Russland einen besonderen Platz ein (21.10.2008)
• Türkischer Präsident besucht erstmals Armenien (07.09.2008)
• GUS-Staaten erkennen Abchasien und Südossetien nicht an (05.09.2008)
Armenien stellt seither keine Vorbedingungen für eine Beziehungsaufnahme. Die Türkei forderte hingegen immer von ihrem kleinen Nachbarn, die Kampagne zur weltweiten Anerkennung der Armenier-Verfolgung 1915 im Osmanischen Reich als Völkermord einzustellen. Außerdem müsse erst der Konflikt um Berg-Karabach zwischen Armenien und Aserbaidschan beigelegt werden.

Worin die nächsten Schritte zur Annäherung bestehen, verbreiteten beide Seiten zunächst nicht. Auch von einem konkreten Termin zur Öffnung der Grenze ist noch nicht die Rede.

Fußball hilft der Diplomatie


Möglicherweise wird dies mit dem Spielplan der Qualifikationsrunde zur Fußball-WM 2010 koordiniert: Zum Hinspiel zwischen den in eine Gruppe gelosten Teams Armeniens und der Türkei in Eriwan war im vergangenen Jahr der türkische Präsident Abdulla Gül überraschend zu einem historischen Kurzbesuch nach Eriwan gekommen.

Sein armenischer Amtskollege Sersh Sarksjan ist bereits zum Rückspiel am 14. Oktober in der Türkei eingeladen. Er hoffe, dass er die Reise dorthin über eine offene Grenze antreten könne, erklärte Sarksjan.



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