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Die vorbehaltlose Zustimmung zum russischen Führungstandem Putin und Medwedew bröckelt jetzt sichtlich (Foto: archiv/.rufo) |
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Dienstag, 17.02.2009
Aktualisiert 17.02.2009 18:01
Hohe Ratings für Putin und Medwedew schmelzenMoskau. Das russische Führungsduo Dmitri Medwedew und Wladimir Putin ist durch die Wirtschaftskrise erstmals mit einem Rückgang seiner Popularität konfrontiert gefällt aber noch immer etwa 70 Prozent der Russen.
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Das Rating von Premierminister Wladimir Putin sank seit September um 7 auf 74 Prozent, mit den Aktivitäten von Präsident Dmitri Medwedew sind im Februar noch 69 Prozent der Bevölkerung einverstanden, 10 Prozent weniger als vor der Krise.
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Das Vertrauen für das Tandem liegt damit trotz der Rückgänge noch immer auf einem für Westeuropa unüblich hohem Niveau, schreibt heute die Zeitung Trud unter Verweis auf die Daten des Umfrageinstitutes WZIOM.
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Lausiges Rating für die Wirtschaftspolitik
Allerdings brachte die Umfrage auch an den Tag, dass die Russen den beiden Spitzenpolitikern nur mangels anderer Alternativen vertrauen. Denn mit ihrer Politik sind sie alles andere als zufrieden: Die Wirtschaftspolitik der Staatsführung befürworten aktuell nur 15 Prozent der Befragten (nach 21 Prozent im September).
Allerdings war bei Umfragen in Russland auch noch lange vor der Krise eine radikal sozialistische Wirtschaftspolitik mit Verstaatlichungen und Lohngarantien immer populärer als die von der Staatsführung propagierte Mrktwirtschaft.
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Zweifler am rechten Kurs werden immer mehr
Drastisch nimmt auch die Zufriedenheit mit der Entwicklung im Lande insgesamt ab: Sagten noch im September 61 Prozent der Russen, dass sich das Land in der richtigen Richtung bewege, so sind es jetzt nur noch 43 Prozent. Russland auf einem falschen Kurs wähnen hingegen inzwischen 34 Prozent. Vor fünf Monaten waren es nur 24 Prozent.
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Proteste allenfalls gegen die Lage, nicht die Regierung
Gegen die Staatsführung gerichtete Massenproteste wie in zahlreichen Ländern Westeuropas sind deshalb in Russland kaum zu erwarten, resümiert das gewerkschaftsnahe Blatt die Meinung von Politologen.
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Auch wenn die Russen mit ihren Einkommen und der steigenden Arbeitslosigkeit alles andere als zufrieden sind, so werden sie deshalb kaum zu Anhängern der kaum noch präsenten Opposition - sondern werden bei der gegenwärtigen Staatsführung mehr Gehör und angemessene Reaktionen einfordern.
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