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Ominöse Geschäfte und ominöse Anschuldigungen - der ermordete Geschäftsmann Andrej Burlakow. (Foto: newsru.com) |
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Dienstag, 04.10.2011
Toter Ex-Werftbesitzer beschuldigte Ministersohn schwerMoskau. Der am Freitag erschossene Ex-Besitzer der norddeutschen Wadan-Werften hatte kurz vor seinem Tod den Sohn des russischen Ex-Energieministers der feindlichen Übernahme beschuldigt. Musste er deshalb sterben?
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Andrej Burlakow und seine Lebensgefährtin Anna Etkina waren am Freitag in einem Moskauer Café mitten in einem Fernsehinterview angeschossen worden. Der 48-Jährige starb kurze Zeit später, die Frau liegt mit schweren Gesichtsverletzungen im Krankenhaus.
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Feindliche Übernahme mit kriminellen Methoden?
Michail Chalilulin, der Anwalt von Anna Etkina, erklärte heute gegenüber der Zeitung Iswestija, Burlakow habe die Einleitung eines Gerichtsverfahrens gegen Vitali Jussufow, den Sohn des russischen Ex-Energieministers und Gazprom-Aufsichtsratsmitglieds Igor Jussufow, gefordert.
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Die Anschuldigung lautete, Jussufow-Junior habe 2008 die ehemals im Besitz von Burlakow befindlichen Wadan-Werften in Wismar und Warnemünde durch eine feindliche Übernahme mit kriminellen Methoden in seinen Besitz gebracht.
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Nach Informationen der Iswestija hat Vitali Jussufow am Tag des tödlichen Überfalls auf Burlakow und Etkina seinen Aktienanteil an der durch ominöse Geschäfte bekannt gewordenen Bank Moskwy an die WneschTorgBank (WTB) verkauft. Burlakow hatte zuvor gefordert, dieses Aktienpaket zu blockieren.
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Ruslan Miltschenko vom Informationszentrum Analyse und Sicherheit erklärte der Zeitung, Burlakow und Etkina hätten sich vor etwa einem Monat um Hilfe an ihn gewandt, weil sie sich verfolgt fühlten. Sie hätten ihm erzählt, die Werften durch eine feindliche Übernahme seitens Jussufow verloren zu haben.
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Eine ernsthafte Gefahr geschaffen
Wie die Iswestija herausfand, hatte Anna Etkina kurz vor dem Überfall gegenüber der Polizei erklärt, die Firma FLC-West Holding habe im Juli 2008 auf illegale Weise 70 Prozent der Aktien der norwegischen Aker Yards erworben, in deren Besitz sich die Wadan-Werften damals befanden. Hinter FLC hätte zu drei Vierteln die Jussufow-Familie gestanden.
Nach Angaben der Anwälte von Burlakow hat Jussufow-Junior im Februar 2011 bei der Bank Moskwy gegen die Verpfändung von Aktien der Nordic Yards, die aktuell im Besitz der beiden deutschen Werften sind, einen Kredit über 1,1 Milliarden Dollar genommen, um mit diesem Geld ein Aktienpaket eben dieser Bank zu erwerben.
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Burlakow und Etkina hätten daraufhin die Blockierung dieses Aktienpakets erreichen wollen, das ihrer Meinung nach gesetzwidrig erworben worden war. Miltschenko ist der Meinung, mit dieser aktiven Tätigkeit zum Blockieren des Aktienpakets hätte das Paar eine ernsthafte Gefahr geschaffen.
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Seltsame Finanzmachinationen
Vitali Jussufow erklärte der Iswestija seinerseits, er habe nie etwas mit den Wadan-Werften zu tun gehabt und die Nordic Yards von Null aufgebaut. Die Wadan-Werften seien damals praktisch bankrott gewesen. Burlakow und Etkina hatten dagegen behauptet, Jussufow habe bereits vor dem Bankrott die volle Kontrolle über das Unternehmen gehabt.
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Bleibt hinzuzufügen: Sowohl Burlakow/Etkina als auch die Jussufows sind keine unbeschriebenen Blätter, wenn es um seltsame Finanzmachinationen geht. Beide Seiten waren seit Jahren in skandalöse Geschäfte verwickelt, zu denen auch und gerade die Bank Moskwy und die Mecklenburgischen Werften gehörten.
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