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Andrej Burlakow bei seiner Haftentlassung im Juli 2010 (Foto: infosud.ru) |
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Freitag, 30.09.2011
Ex-Besitzer der Wadan-Werften in Moskau erschossenMoskau. Andrej Burlakow, einst Käufer der Werften in Wismar und Warnemünde, ist einem Attentat zum Opfer gefallen. Der Geschäftsmann stand in Russland unter Verdacht, einen Milllionenbetrug begangen zu haben.
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Burlakow und seine Lebensgefährtin, die ehemalige Bank-Chefin Anna Etkina wurden gestern Abend in einem Moskauer Lokal von einem Killer unter Feuer genommen. Etkina wurde im Gesicht schwer verletzt, der schwer herzkranke Burlakow starb jedoch nach einer Stunde im Krankenhaus an einem Herzstillstand.
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Wollte der Täter eigentlich nicht töten?
Möglicherweise sollte es sich bei dem Attentat nur um eine letzte Warnung für die beiden in Schulden und Ermittlungsverfahren verstrickten Geschäftsleute handeln. Denn der Täter feuerte nicht mit einer richtigen Pistole, sondern einer ähnlich aussehenden Waffe, die Hartgummigeschosse verschießt.
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Der schwer herzkranke Burlakow erlitt einen Schulterdurchschuss, doch waren diese Verletzung und der Schock genug, um sein Herz unwiderruflich zum Stillstand zu bringen.
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Vorwurf: In Moskau Geld für Werftenkauf unterschlagen
Gegen beide Attentatsopfer läuft ein Ermittlungsverfahren wegen der angeblichen illegalen Aneignung von 1,8 Mrd. Rubel (zum heutigen Kurs 41,5 Mio. Euro) aus Mitteln der staatlichen Flugzeug-Leasinggesellschaft FLK, die eigentlich den Bau von Tu-214-Verkehrsflugzeugen in Kasan finanzieren sollte. Mit diesem Geld soll Burlakow, so die Staatsanwaltschaft, im März 2008 die beiden Mecklenburger Werften sowie eine ukrainische Werft gekauft haben.
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Die Schiffsbaubetriebe firmierten danach als Wadan Yards mussten jedoch trotz erster eingehender Aufträge aus Russland nach einem Jahr Insolvenz anmelden. Im September 2009 erwarb ein anderer russischer Investor, Igor Jussufow, vom Konkursverwalter die beiden Werften für 40,5 Mio. Euro. Sie heißen jetzt Nordic Yards.
Wegen der Unterschlagungsvorwürfe saß Burlakow von November 2009 bis Juli 2010 in Moskau in Untersuchungshaft. Erst dann kam er auf Kaution frei und konnte sich in einer Klinik einer dringend nötigen Herzoperation unterziehen.
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Burlakow saßen die Gläubiger im Nacken
Wie der Kommersant heute berichtet, war der anrüchige Pleitier vielen etwas schuldig, aber er beeilte sich nicht, die Schulden zurückzuzahlen. So soll Burlakow auch die zusammengeliehene Kaution in Höhe von 50 Mio. Rubel (1,15 Mio. Euro) noch nicht zurückbezahlt haben.
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Dies spricht für die These, dass der tödlich endende Anschlag eigentlich eine Warnung sein sollte: Vielleicht wollte ihm jemand auf diese Weise zu verstehen geben, dass wenn er sein Problem nicht löst, der Schütze das nächste Mal mit einer richtigen Pistole kommt, so ein ehemaliger Anwalt des Unternehmers.
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Lebensgefährtin und Ex-Chef als Komplizen
Burlakow wurde von den russischen Behörden vorgeworfen, als Vorstandsmitglied bei FLK ein Schema entwickelt zu haben, wie er sich Gelder des Unternehmens aneignen konnte. Als Beteiligte an dem Raubzug gelten den Ermittlern seine Partnerin Etkina, die damals Vize-Chefin der Mira-Bank war, sowie der frühere FLK-Chef Jewgeni Sarizki.
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Sarizki war während Burlakows Intermezzo als Großinvestor in Mecklenburg-Vorpommern auch offiziell der Chef bei Wadan Yards.
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