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Valentina Matwijenko |
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Montag, 21.05.2007
St. Petersburg: Anschlag auf Gouverneurin verhindertSt. Petersburg. Die St. Petersburger Polizei hat fünf mutmaßliche Attentäter festgenommen. Sie planten angeblich einen Terroranschlag auf Gouverneurin Valentina Matwijenko. Das Stadtoberhaupt gibt sich gelassen.
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Leider können bei uns einige Mitarbeiter Informationen nicht für sich behalten. Die Information sickerte aus Moskau durch und verursachte unnötige Beunruhigung, erklärte Matwijenko bei einer Pressekonferenz am Samstag. Viele Freunde und Bekannte aus der ganzen Welt hätten sie daraufhin am Wochenende angerufen.
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Zu der Pressekonferenz war Matwijenko in Begleitung lediglich eines Leibwächters erschienen. Die Gouverneurin erklärte, bereits lange über die Attentatsvorbereitungen unterrichtet gewesen zu sein. Jetzt nach der Festnahme der mutmaßlichen Täter sei sie ruhig und gelassen. Sie werde ihre Leibwache nicht verstärken lassen.
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Geheimdienst bestätigt Existenz der Attentäter
Erst nach Matwijenkos Auftritt ging auch der russische Geheimdienst mit einer Pressemitteilung an die Öffentlichkeit. Darin wird bestätigt, dass fünf Personen einen Anschlag auf die Gouverneurin geplant hätten. Bei zwei Mitgliedern der Gruppe seien Granaten vom Typ F-1 und mehr als 500 Gramm Plastiksprengstoff gefunden worden.
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Bereits am Freitag hatten Sondereinheiten der Polizei in einer Geheimaktion fünf mutmaßliche Attentäter festgenommen. Über die Motive des geplanten Anschlags ist bisher noch nichts bekannt.
Petersburgs Gouverneurin Valentina Matwijenko ist eine enge Vertraute von Präsident Wladimir Putin und wird in letzter Zeit auch gelegentlich als potentielle Nachfolge-Kandidatin gehandelt.
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Alles nur eine aufgeblasene Ente?
Die Petersburger Nachrichtenagentur AJUR, die über gute Kontakte in die Polizeibehörden verfügt, berichtete unter Verweis auf einen Informanten im FSB, dass es sich bei dem angeblich verhinderten Attentat um eine maßlose Übertreibung handele. Es seien auch nur zwei und nicht fünf Verdächtige verhaftet worden, die Sprengstoff und Granaten erworben hätten.
Die Planung eines Attentates auf die Gouverneurin sei den Verdächtigen nicht nachzuweisen. voraussichtlich könnten sie nur wegen illegalen Waffenbesitzes belangt werden. Die Information über den angeblichen Ermittlungserfolg sei wohl eher mit einem am Mittwoch in St. Petersburg stattfindenden Anti-Terror-Gpfel zu erklären, schreibt fontanka.ru.
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Keine Profis am Werk
Russische Medien bezweifeln, dass es sich bei den verhinderten Attentätern um Profis gehandelt habe. Dagegen spräche, dass der Personenschutz von Frau Matwijenko nach der Verhaftung nicht verstärkt worden sei. Außerdem habe die Gouverneurin noch am Wochenende an einer Massenveranstaltung mit Rollerskate-Fahrern teilgenommen.
(cj-ld/.rufo/Moskau-St. Petersburg)
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