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Fremdenhass in Russland nimmt nach Einschätzung von Amnesty International zu (Foto: Denejka/.rufo)
Fremdenhass in Russland nimmt nach Einschätzung von Amnesty International zu (Foto: Denejka/.rufo)
Montag, 28.05.2007

Massenmord aus Rassenhass: Skinhead gesteht 37 Morde

Moskau. Ein besonders schwerer Fall von Fremdenhass beschäftigt derzeit die Moskauer Ermittler. Ein 18jähriger Berufsschüler hat gestanden, 37 Kaukasier getötet zu haben. Im April waren er und ein Mittäter gefasst worden.

Am 17. April hatten Artur Ryno und sein Kumpan Pawel Skatschewski im Süden Moskaus einen armenischen Unternehmer überfallen und insgesamt 20mal auf den Mann eingestochen. Das Opfer verstarb und die beiden Messerstecher versuchten, den Tatort mit einer Straßenbahn zu verlassen.

Zeuge verständigt die Polizei



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Ein Zeuge, der das Verbrechen und die Flucht gesehen hatte, verständigte die Polizei. Diese nahm die beiden Täter noch in der Straßenbahn fest – blutverschmiert und mit der Tatwaffe. Trotz der erdrückenden Indizien leugneten die beiden Männer zunächst jede Beteiligung an der Bluttat. Erst als ihnen ein Videoband einer Überwachungskamera vorgeführt wurde, auf der nicht nur der Mord, sondern auch die Täter einwandfrei zu erkennen waren, gestand Ryno.

Dabei berichtete der 18jährige, der an einer Schule für Ikonenmalerei lernt, nicht nur von diesem Mord, sondern gestand weitere Verbrechen ein. Insgesamt hat der Skinhead nach eigenen Angaben innerhalb eines knappen Jahres 37 Menschen getötet – seine Opfer stammten alle aus dem Kaukasus oder den mittelasiatischen GUS-Republiken. An über 20 der Verbrechen ist demnach sein Mittäter Skatschewski beteiligt gewesen. Dieser bestreitet allerdings nach wie vor jede Schuld.

Rassistische Motive für den Massenmord



Anfangs glaubten die Ermittler den Berichten Rynos nicht, doch mehrere seiner Bekenntnisse haben sich inzwischen bewahrheitet. Der Mann selbst begründete seine Taten mit rassistischen Motiven. Er habe die Kaukasier „hingerichtet“, um „die Stadt zu säubern“, erklärte Ryno.

Um nicht gefasst zu werden, suchten die Täter ihre Opfer in verschiedenen Stadtteilen Moskaus. Mehrfach sollen Zeugen die Verbrechen beobachtet haben. Doch nach Angaben Rynos mischte sich niemand in den Konflikt ein, die Menschen versuchten so schnell wie möglich, den Tatort zu verlassen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte im jüngst veröffentlichten Jahresbericht auch auf den zunehmenden Fremdenhass in Russland hingewiesen. Die Menschenrechtler bemängelten zudem die vergleichsweise milden Urteile gegen rassistische Täter, die von russischen Gerichten verhängt werden.

(ab/epd/.rufo/Moskau)


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