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Rechte beim Marsch durch Moskau (Foto: Ballin/.rufo) |
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Freitag, 09.11.2007
Rassismus-Morde: Polizei nimmt Rechtsradikale festMoskau. Die Polizei hat eine Gruppe von rechtsradikalen Jugendlichen festgenommen, die verdächtigt wird, mindestens 17 Ausländermorde verübt zu haben. Es ist nicht die einzige rassistische Schlägertruppe in Moskau.
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Im April hatte die Staatsanwaltschaft nach dem Mord an einem Armenier zwei 18-jährige festgenommen, die die Tat nach kurzer Zeit gestanden und weitere Morde zu Protokoll gaben. Im Zuge der Ermittlungen verhaftete die Polizei nun zwei weitere Bandenmitglieder beide sollen 19 Jahre alt sein.
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Mindestens 25 Überfälle in einem halben Jahr
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Der Gruppe werden zwischen Oktober 2006 und April 2007 insgesamt mindestens 25 Überfälle auf Ausländer oder Personen nichtslawischen Aussehens vorgeworfen. Dabei kamen 17 Menschen ums Leben, acht Personen wurden verletzt.
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Jakute von Jugendlichen zu Tode geprügelt
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Fremdenfeindlichkeit und Gewaltbereitschaft unter den Jugendlichen haben in der jüngsten Vergangenheit in Russland stark zugenommen. So wurde am 20. Oktober der bekannte jakutische Schachspieler Sergej Nikolajew in Moskau Opfer eines rassistischen Überfalls. Eine Gruppe Jugendlicher prügelte ihn zu Tode. Einer der Täter nahm das Verbrechen per Mobiltelefon auf und stellte das Video ins Internet.
Nach dem Mord an Nikolajew zog die Bande weiter und überfiel einen noch usbekischen Hausmeister. Der Mann wurde dabei schwer verletzt. Der Polizei gelang es inzwischen, sechs Personen festzunehmen.
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Andere Mitglieder der Gruppe verübten an diesem Tag im Südwesten Moskaus ebenfalls zahlreiche Überfälle auf Ausländer, insbesondere aus Asien und dem Kaukasus. Insgesamt fixierte die Polizei 27 rassistische Übergriffe an diesem Tag.
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Zunahme rassistischer Angriffe statistisch belegbar
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Sowa wurden in den ersten neun Monaten 2007 insgesamt 46 Menschen bei solchen Angriffen getötet, mehrere Hundert wurden verletzt. Die traurige Statistik wird von Moskau angeführt. Viele Überfälle ereignen sich auch in Petersburg, Nischni Nowgorod und Woronesch.
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Am Tag der nationalen Einheit marschierten mehrere Tausend Rechte durch das Moskauer Stadtzentrum und protestierten gegen die ihrer Meinung nach herrschende Überfremdung Russlands. Neben ausländerfeindlichen Parolen schrieen Teilnehmer der Demonstration auch Sieg heil und zeigten den Hitlergruß. Der Marsch war von den Behörden trotz der Proteste von Bürgerrechtlern genehmigt worden.
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(ab/.rufo/Moskau)
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