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Beim Absturz der polnischen Präsidentenmaschine im Nebel bei Smolensk gab es keine Überlebenden (Foto: TV/Archiv) |
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Donnerstag, 20.05.2010
Kaczynski: Pilotenfehler oder Absturz auf Befehl?Moskau. Nach russischer Meinung führte eine ganze Kette von Pilotenfehlern in den Absturz. Noch unklar ist, welche Rolle dabei Luftwaffenchef und Protokollchef spielten, die in der Kanzel standen. Polen sieht eine Mitschuld der Flugleitung.
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Bisher sind erst 10 Prozent der Gesprächsaufzeichnungen vor dem Absturz entziffert und ausgewertet. Insbesondere ist bisher auch für die polnischen Ermittler nicht zu verstehen, was die beiden Personen sagten, die nicht zur Crew gehörten aber in der Kanzel standen. Beide hätten sehr leise gesprochen.
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Dabei scheint sich der Pilot der Präsidentenmaschine über das Risiko im Klaren gewesen zu sein. Laut Gesprächsaufzeichnungen soll er, so ein polnischer Ermittler, gesagt haben: "Unter solchen Bedingungen kann man nicht landen."
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"Unter solchen Bedingungen kann man nicht landen."
Polnische und russische Ermittler sind sich jedenfalls über den Verlauf der letzten Minuten des Unglücksfluges bis ins Detail im Klaren, das ergab eine gemeinsame Pressekonferenz in Moskau. Unklar bleibt nur noch, welche Rolle dabei die Personen in der Kabine spielten.
Nach Meinung des polnischen Ermittlers Edmund Klich könnten sich die beiden auch ausserhalb der eigentlichen Kanzel im Zwischenraum befunden haben. Die Tür zur Kanzel war jedenfalls beim Landeanflug geöffnet.
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Die Crew der Präsidentenmaschine wurde nach den bisherigen Erkenntnissen möglicherweise Opfer ihrer Unerfahrenheit (möglicherweise kombiniert mit Einfluss anderer Personen). Der Pilot hatte insgesamt nur eine Flugerfahrung von 530 Stunden, der Co-Pilot brachte es auf 160, der Bordingenieur auf 235, der Navigationsoffizier auf 60 Stunden Flugerfahrung.
Die Crew der Kaczynski-Maschine (Bordnummer 101) sei erst wenige Tage vor dem Flug zusammengestellt worden, habe also auch keine Team-Erfahrung gehabt. Und überhaupt gebe es in Polen keine Flugsimulatoren und Trainingsmöglichkeiten auf den Tupolew-154, das räumte auch Edmund Klich ein, der Vertreter Polens in der Ermittlergruppe.
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Nach den Ermittlungsergebnissen hatte der Pilot der Kaczynski-Tupolew den Landeanflug per Autopilot versucht, obwohl der Flughafen von Smolensk nicht dafür eingerichtet ist. Der Pilot hatte eine Sinkgeschwindigkeit von 4 Metern pro Sekunde einprogrammiert.
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Als aber eine 40 Meter tiefe Bodensenke überflogen wurde, die quer vor der Landebahn des Flughafens liegt, glaubte der Navigationsoffizier, das Flugzeug komme dem Boden nicht näher, sondern steige. Daraufhin habe der Pilot die Sinkgeschwindigkeit auf 8 Meter pro Sekunde erhöht - dem gegenüber liegenden Abhang entgegen.
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"101, horizont!" - "Pull up!"
Zwar habe der Tower, als dort der Fehler bemerkt wurde, übergang zu horizontalem Flug angeordnet ("101, horizont!"), auch das Warnsystem TAWS habe, als die Senke unter der Maschine in einen Hügel überging, die Piloten zum Steigflug aufgefordert ("Pull up!").
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Diese Kommandos seien aber von den Piloten mißachtet worden, wohl weil sie angestrengt nach Erdsicht Ausschau hielten.
Sie hätten ihren Fehler erst verstanden, als direkt vor ihnen im Nebel eine große Birke auftauchte.
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(Topfoto: Archiv/.rufo)
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