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Tiefgekühltes Leben im sibrischen Permafrostboden (Foto: National-geographic.ru)
Tiefgekühltes Leben im sibrischen Permafrostboden (Foto: National-geographic.ru)
Montag, 05.07.2010

Bazillen vom Mammutberg können Menschenleben verlängern

Moskau/Jakutsk. Russische Forscher haben im Permafrostboden im sibirischen Jakutien Millionen Jahre alte Bakterien entdeckt - die auf andere Lebewesen lebensverlängernd wirken. Geimpfte Mäuse wurden doppelt so alt wie bisher.


Die sibirischen Urzeit-Bakterienkulturen wurden Labormäusen eingeimpft und Drosophila-Fliegen mit dem Futter verabreicht. Bei beiden Probantengruppen war das Ergebnis erstaunlich: die Lebensdauer verdoppelte sich fast. Auch Pantoffeltierchen lebten deutlich länger, berichtet Professor Anatolie Barschukow, Leiter des Experimentes.

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Bei einer Kontrollgruppe von weissen Mäusen habe die Lebensdauer im Durchschnitt 589 Tage betragen, die geimpften Mäuse hingegen lebten 906 Tage lang, sagt die Biochemikerin Nadeschda Mironowa von der Universität Nowosibirsk.

Mäuse auch im hohen Alter sexuell sehr aktiv


Ausserdem, so berichtet die Wissenschaftlerin Vera Samsonowa, seien die Mäuse auch im hohen Alter sexuell erstaunlich aktiv gewesen. Auch Uralt-Mäuse hätten sogar noch Junge zur Welt gebracht. Überhaupt seien die geimpften Mäuse viel aktiver und klüger gewesen, seien fast nicht krank geworden, Wunden seien wesentlich schneller verheilt.

Die lebensverlängernden Urzeit-Bakterien waren bei einer Expedition ins Ewige Eis Jakutiens im Jahre 2008 in der Nähe des sogenannten Mammutberges am Fluss Aldan in Jakutien entdeckt worden.

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Es gelang damals, berichtete anschliessend Expeditionsleiter Professor Anatoli Barschukow, einen Teil der Bakterien-DNA zu entschlüsseln. Es handele sich definitiv um eine der Wissenschaft bisher unbekannte Bakterienart. Es sei bisher auch noch nie ein Lebewesen mit einer so hohen Lebensdauer entdeckt worden.

Leben Verwandte der Bakterien aus dem Permafrostboden auf dem Mars?


Das Alter der Urzeit-Bakterien aus dem Permafrostboden lasse sich auf 200.000 bis eine Million Jahre schätzen, so Vera Samsonowa. Andere Beteiligte nennen sogar eine Zahl von 3,5 Millionen Jahren.

Der nordsibirische Permafrostboden ist seit Jahrzehnten eines der beliebtesten Objekte von sowjetischen und russischen Mikrobiologen.

So wurde die Mikrofauna im ewigen Eis schon zu Sowjetzeiten unter die Lupe genommen, weil man vermutete, dass Lebensformen im Permafrost dem ähnlich sein könnten, was man bei einer Expedition zum Mars entdecken könnte.



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