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Am Ende der über zweiwöchigen Fahradtour: Drei Schweizer auf dem Roten Platz (Foto: paradeplatz-roterplatz.ch)
Am Ende der über zweiwöchigen Fahradtour: Drei Schweizer auf dem Roten Platz (Foto: paradeplatz-roterplatz.ch)
Donnerstag, 02.11.2006

2.600 Kilometer im Sattel für einen guten Zweck

Zürich. 17 Tage dauerte die Fahrrad-Tour von Zürich nach Moskau für drei Abenteurer aus der Schweiz. Die damit verbundene Spendenaktion für ein SOS-Kinderdorf in Puschkin brachte bereits 23.000 Schweizer Franken ein.

Die drei Schweizer starteten am 12. August dieses Jahres vom Zürcher Paradeplatz gen Osten, wussten jedoch nur dass es knapp 2.600 Kilometer bis nach Moskau sind und sie sechs Staaten durchqueren werden. Mit Hilfe von Straßenkarten und einer Routenberechnung aus dem Internet machte sich das Trio auf den Weg über Ulm nach Prag, Warschau, Minsk bis in die russische Hauptstadt.

Immer gen Osten: Fahrradromantik in Weißrussland (Foto: www.paradeplatz-roterplatz.ch)
Immer gen Osten: Fahrradromantik in Weißrussland (Foto: www.paradeplatz-roterplatz.ch)
Die Idee für diese Fahrrad-Expedition entstand im Kopf des jüngsten Teilnehmers Matthias Dudler (34). In seiner Kindheit kam ihm zu Ohren, dass ein paar Schweizer per Rad von der Schweiz aus Richtung Russland unterwegs seien, dies hatte sich so stark in seinem Kopf eingebrannt, dass ihn diese Faszination nie mehr los ließ. In diesem Jahr konkretisierten sich die Pläne des 34-jährigen Vermögensverwalters und er fand mit dem Wirtschaftsinformatiker Beat Frey (43) sowie dem IBM-Angestellten Graziano Gervasi (47) zwei begeisterte Radfahrer, die seine „verrückte“ Idee teilten.

Um sich auf diese körperliche Herausforderung vorzubereiten, drehten die drei ihre Runden rund um den Zürichsee. Fortan wurden während der ganzen Tour die Distanzen nur noch nach Zürichsee-Runden (67 Km) definiert; noch zwei Zürichsee-Runden bis Minsk.

Empfangskomitee auf dem Roten Platz



Die Strecke wurde in 14 Tagesetappen à 185 Kilometer eingeteilt, was zur Folge hatte dass die Fahrer durchschnittlich 8 bis 9 Stunden im Sattel saßen. Die Etappenziele wurden diszipliniert eingehalten, der Witterung sowie den technischen und körperlichen Strapazen zum Trotz, und nach knapp zwei Wochen fuhren die drei stolz und von den Eindrücken überwältigt auf dem Roten Platz ein. Auf dem geschichtsträchtigen Platz vor dem Kreml wurden sie auch gleich empfangen – und zwar von der Polizei.

Auf dem Roten Platz gilt allgemeines Fahrverbot, dies gilt auch für Fahrräder. „Nachdem uns die Polizisten darauf hinwiesen, wurden wir aber im gleichen Atemzug gefragt woher wir stammen. Als sie hörten wie viele Kilometer wir hinter uns haben, schüttelten sie nur den Kopf“, schildert M. Dudler die Zieleinfahrt in Moskau. Er ist auch der einzige aus dem Trio, der Russisch spricht, was ihnen nicht nur in dieser Situation sehr hilfreich war.

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Vor der polnisch-weißrussischen Grenze verweigerte man ihnen die Einreise, da an dieser Stelle nur Fahrzeugen die Durchfahrt gestattet war. Zurück in der nächstgelegenen Ortschaft wollten sie per Zug nach Weißrussland einreisen, jedoch verlangten die polnischen Bahnangestellten, die Fahrräder „ordnungsgemäߓ zu verpacken, erklärt B. Frey diese verstrickte Ausgangslage und ergänzt: „aber dank den Überredungskünsten von Matthias haben wir es dann doch noch in den Zug geschafft.“ Solche Probleme gehörten jedoch zur Ausnahme und überall, wo sie vorbeifuhren, erhielten sie von der Lokalbevölkerung unterstützende Zurufe.

Erfolgreiche Spendenaktion



Diese sportliche Herausforderung wurde zudem für einen guten Zweck genutzt. Auf alle Teilnehmer konnte ein bestimmter Betrag für jeden zurückgelegten Kilometer eingesetzt werden, somit kamen bis zum heutigen Zeitpunkt bereits 23.000 Schweizer Franken (14.000 Euro) zusammen. Diese Spendenaktion beschränkte sich nicht nur auf die Zeit, während die drei unterwegs waren, sondern wird immer noch auf der Internetseite www.paradeplatz-roterplatz.ch weitergeführt.

Am 12. Oktober reisten die Initiatoren dieses gemeinnützigen Projekts nach Puschkin und besuchten dort das SOS-Kinderdorf, wo der gesammelte Betrag nutzvoll eingesetzt werden soll. Diese kleine Stippvisite in Puschkin sei der krönende Abschluss einer Reise ganz besonderer Art gewesen, ist auf ihrer Homepage nachzulesen. Es gilt nur noch die Ehrenrunde zu drehen, wenn die drei Freunde den definitiven Betrag den Verantwortlichen des Waisenhauses übergeben werden.

(Ljubisa Djokic/.rufo)



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Stolz präsentiert dieser Pope in der abgelegenen ostsibirischen Kleinstadt Tynda die Glocken seiner neu erbauten Kirche. (foto: Deeg/rufo)





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