Montag, 26.05.2008
Sewastopol: Luschkow nicht allein mit seiner MeinungMoskau. Gut die Hälfte der Russen sieht Sewastopol als genuin russische Stadt an, nur fünf Prozent halten es für einen Teil der Ukraine. Zurück geht dieses Votum auf das schlechte Verhältnis zwischen den Staaten.
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Zu diesem Ergebnis kam das Meinungsforschungszentrum WZIOM. Anlass für die Befragung war das unlängst geäußerte Statement von Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow, ein internationales Gericht sollte darüber bestimmen, zu welchem Land die Flottenbasis am Schwarzen Meer gehört.
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Luschkow wurde dafür von der Ukraine zur unerwünschten Person erklärt und darf bis auf weiteres nicht einreisen. Sein Schicksal könnte gut die Hälfte der russischen Bevölkerung teilen, fanden die Meinungsforscher jetzt heraus.
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Gutes Verhältnis zur Ukraine ist ein Fremdwort geworden
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Für 56 Prozent der Befragten ist Sewastopol schon immer eine russische Stadt gewesen; 31 Prozent sind bereit, wegen Sewastopol die Beziehungen zum Nachbarstaat endgültig zu verderben; 21 Prozent wollen die Frage nur dann aufs Tapet bringen, wenn ein Druckmittel gegen die Ukraine nötig ist (etwa beim Thema Nato-Beitritt).
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WZIOM-Chef Valeri Fjodorow wundert sich nicht über das Ergebnis der Befragung. Der Grund sei das seit vier Jahren andauernde äußerst gespannte Verhältnis zwischen der Ukraine und Russland. In den Köpfen der Menschen sei das Bild des Nachbarlandes deshalb durchgehend negativ. Man muss sich also über die harte Position in der Sewastopol-Frage überhaupt nicht wundern, so Fjodorow.
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