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Andrej Sytschow beim Transport nach Moskau (Foto: Archiv/TV)
Andrej Sytschow beim Transport nach Moskau (Foto: Archiv/TV)
Mittwoch, 01.03.2006

Rekrut Sytschow: Beine zum zweiten Mal amputiert

Moskau. Dem Rekruten Andrej Sytschow, der Anfang des Jahres schwer misshandelt wurde, müssen beide Beine zum zweiten Mal amputiert werden. Russland wird von Berichten über Misshandlungen und Selbstmorden in der Armee erschüttert.

Wie die Zeitung „Komsomolskaja Prawda / Jekaterinburg“ heute schreibt, wollen die Ärzte des Moskauer Militärhospitals Burdenko Sytschow in nächster Zeit erneut operieren. Dies sei aber erst möglich, wenn sich sein Zustand stabilisiert habe.

Beine und Genitalien amputiert, Nieren und Magen operiert


Sytschow war am 8.Februar aus der Klinik in Tscheljabinsk nach Moskau verlegt worden. Bereits in Tscheljabinsk waren dem erst 19-jährigen Soldaten beide Beine und die Genitalien amputiert worden. In Moskau folgten in den letzten Wochen noch zwei Operationen an den Nieren und dem Magen.

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Wie die Schwester des Misshandelten berichtet, könne Andrej Sytschow bereits Fernsehen. Der Oberkommandierende der russischen Landstreitkräfte, General Maslow hatte dem Rekruten zum „Tag des Vaterlandsverteidigers“ einen Farbfernseher geschenkt. Die Ärzte erlauben allerdings nur Berichte über Sport und Angeln. Nachrichtensendungen sind verboten, um den Kranken nicht mit Berichten über sein eigenes Schicksal zu erschüttern.

Russland wird mit einer Flut von Meldungen über Mißhandlungen und Selbstmorde konfrontiert


Aus der Militärakademie für Flugabwehrraketen in Orenburg werden derweil drei Fälle von Selbstmord im Laufe eines Monats gemeldet. In der Nacht auf Montag habe sich dort ein Soldat erhängt. Er habe zwar einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er darum bittet, seinen Tod niemandem anzulasten.

Dieser Abschiedsbrief könne allerdings auch gefälscht worden sein. Tatsächlich habe der Selbstmörder aber kurz vor seinem Tod von seinen Eltern erfahren, dass seine Schwester bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.

In einem anderen Selbstmordfall in derselben Militärakademie der Flugabwehrtruppen, die als Eliteeinheiten gelten, ermittelt die Staatsanwaltschaft bereits gegen zwei andere Soldaten, die einen Wehrpflichtigen in den Selbstmord getrieben haben sollen.

(gim/.rufo)



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