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20-05-2004 Schlagseite

Qualen eines Fans oder: Zenit siegt 1:0

Zenitfans bei der Arbeit. Foto. www.fontanka.ruVon Susanne Brammerloh, St. Petersburg. Das Spiel gegen Loko startete gestern Abend um 19 Uhr. Die Übertragung aber erst zwei Stunden nach Abpfiff. Die zwei Stunden dazwischen wurden für echte Fans zur Qual. Wenn das Ergebnis vorher bekannt ist, macht das Gucken bekanntlich keinen Spaß mehr. Aber die Ungeduld nagt, denn mensch will doch möglichst schnell wissen, wie der heißgeliebte Club gespielt hat. Mit diesen Leiden bekam es gestern Abend auch die Korrespondentin von www.aktuell.RU zu tun.

Vor der Übertragung, die um 22 Uhr 45 begann, saß ich bei einer Bekannten und trank Tee. Bei ihr lief die Glotze, wie üblich in russischen Haushalten, und in der Küche noch ganz leise das Radio. Bis zu ihr hatte ich den Weg geschafft, ohne dass es jemand geschafft hätte, mir das bereits bekannte Ergebnis aus Moskau ins Ohr zu flüstern.

Als um 21 Uhr die Nachrichten begannen, bat ich sie fast flehend, das Radio auszuschalten. Und dann saß ich noch eine halbe Stunde und hatte Angst, dass unten im Hof vielleicht ein glücklicher (oder unglücklicher) Zenit-Fan vorbeigehen und lauthals grölend das Geheimnis, das ich doch so sehnlichst hören wollte und doch nicht durfte, preisgeben würde.

Nach Hause ging ich möglichst spät und über die Hinterhöfe. Spät, weil ich verhindern wollte, zu Hause der Versuchung nicht widerstehen zu können, doch den Computer anzuheizen und ins Internet zu gehen, wo ich das Ergebnis mühelos gefunden hätte. Über die Hinterhöfe, weil ich jedes Risiko ausschalten wollte, doch noch an jemanden zu geraten, den ich hätte fragen können, wie Zenit denn nun gespielt hat.

Zu Hause angekommen, hatte ich die hinterlistige Stimme meines Nachbarn auf dem Band, die mir kurz und knapp sagte: „Wenn du das Ergebnis wissen willst, ruf an!“ Ich rief zurück, aber bevor er ein Wort sagen konnte, hatte ich ihn schon mit den Worten abgewürgt: „Nur nicht das Ergebnis, nur das nicht!“ Und dann folgte ein Wortwechsel, aus dem ich zu schließen meinte, dass Zenit verloren hat.

Um viertel vor elf waren die Qualen dann beendet. Allerdings war ich von der vorangegangenen nervlichen Anstrengung bereits so erschöpft, dass ich kaum dem Spiel folgen konnte. Bis kurz vor Schluss stand es Null zu Null. Ich wollte schlafen und betete nur noch darum, dass das Spiel bald zu Ende sei und Loko kein Tor mehr schießt. Ein torloses Unentschieden erschien mir wie das Himmelreich auf Erden.

Als Kersh in der vorletzten Minute die Kugel in den Kasten beförderte, ging es mir ähnlich wie Lokos Keeper – ich wollte es nicht glauben. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! In dem Moment klingelte das Telefon – es war mein Nachbar. Der freute sich wie ein Schneekönig – hatte er mich doch überlistet mit seiner Grabesstimme, die mir Zenits Niederlage suggeriert hatte. Nun wollte er wissen, wie ich das denn finde, dass Zenit doch gewonnen hat.

Ich wollte allerdings gar nichts mehr wissen. Ich war glücklich und doch mit den Kräften am Ende. Und konnte dann die halbe Nacht nicht schlafen, weil vor dem inneren Auge immer irgendwelche Leute irgendwelche Bälle irgendwohin spielten.

Aber ernsthaft – wen nach dieser Tirade der Spielablauf von gestern noch interessiert, sollte in meinem Zenit-Special nachlesen.
(sb/.rufo)

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Zweiter Weltkrieg - Kriegsende - Erinnerungen aus Russland und Deutschland

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