Von Gisbert Mrozek, Moskau. Skandalnudel Scharping-Bin Baden löste hier schon immer Erstaunen und Erheiterung aus, wie vor kurzem auch die Schwarzgeldaffären Kohls. Wie schön: Da ist also nicht nur Russland korrupt, sondern auch Deutschland, nicht zu knapp. Aber jetzt wird’s ernst: Der Verteidigungsminister hat den Kanzler abgesetzt – so der Moskauer Kommersant. Nicht etwa umgekehrt. Eine Wiederwahl Schröders scheint jetzt unwahrscheinlich, schreibt die Iswestija.
Stoiber sammele auch im Ausland Punkte. Putin habe Stoiber Anfang Juni beinahe schon wie einen amtierenden Kanzler empfangen. Das stimmt zwar nicht ganz, aber die neureiche russische Elite fühlt sich doch eher dem Schwarzen Stoiber verbunden, denn dem Roten Schröder.
Was nichts richtig Neues ist. Da gab es doch schon einmal im vergangenen Wahlkampf die schöne Szene, dass Kohl am Morgen Jelzin auf dem Petersberg anrief und bat, doch das Treffen mit Kanzlerkonkurrent Schröder etwas tiefer zu hängen. Woraufhin Jelzin kurz und grob dekretierte: „Schmeißt die Presse raus.“ Geholfen hat das damals aber auch nichts: Nicht der Kreml macht den Kanzler.
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