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30-05-2002 Reisetipps |
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Solotscha: Maiglöckchen, Flieder und viel Ruhe
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(kp) Moskau (rUFO). Während die Städte des „Goldenen Rings“ nordöstlich von Moskau sich als Ausflugs- und Reiseziele inzwischen etabliert haben, gelten die über tausend Kilometer zwischen Moskau und der Schwarzmehrküste im Süden nach wie vor gemeinhin als touristische Wüste. Solotscha ist ein Ort, der das Gegenteil beweisen möchte. Inmitten idyllischer Natur wurde am hohen Ufer des Stariza-Flüsschens zu Sowjetzeiten ein Sanatorium und Pionierlager neben das andere gebaut - glücklicherweise so gut versteckt in den Kiefernwäldern, dass sie leicht zu übersehen sind.
Solotscha ist genau das Richtige für alle, die statt des Moskauer Großstadtlärms lieber einmal ein Wochenende lang nur Kirchenglocken und das Gemuhe von Kühen hören möchten und anstelle von Abgasen lieber den Duft von Flieder und Maiglöckchen riechen. Rambazamba sucht man in dem Städtchen heute vergeblich. Sogar die einzige Discothek musste dichtmachen, denn die hatte die Sowjetmacht ausgerechnet in einem enteigneten Frauenkloster untergebracht. Heute geht es hinter den hohen Klostermauern wieder gesittet zu. Solotscha ist kein Ort des Verfalls, es gibt mehrere Cafes, ein Postamt mit Internetanschluss und Lebensmittelgeschäfte, die rund um die Uhr geöffnet haben.
www.Aktuell.ru-Info Solotscha
Anfahrt:
Solotscha liegt etwa zwanzig Kilometer nördlich der Gebietshauptstadt Rjasan an der Fernstraße Rjasan-Wladimir. Von Moskau aus sind es nach Rjasan etwa 200 Kilometer auf der M5. Am besten Rjasan ist Rjasan jedoch mit der Eisenbahn zu erreichen. Drei Mal täglich verkehrt ein komfortabler Elektritschka-Zug der neuen Generation („Express“) zwischen dem Kasaner Bahnhof in Moskau und Rjasan (Tickets zwischen 90 und 160 Rubel). Auch alle Fernzüge vom Kasaner Bahnhof Richtung Kaukasus stoppen in der Stadt. Jeden zweiten Tag gibt es mit dem Schnellzug St. Petersburg-Astrachan auch eine Direktverbindung von der Newa nach Rjasan (16 Stunden Fahrtzeit). Vom Rjasaner Bahnhof sind es 20 Minuten mit dem Taxi (VHB 150 Rubel). Vom kleineren der beiden Rjasaner Busbahnhöfe („Priokskij“) fahren Marschrutkas (10 Rubel). Der Busbahnhof liegt leider ziemlich weit vom Bahnhof entfernt. Mit dem Trolleybus braucht man ca. 20 Minuten.
Unterkunft:
In und um Solotscha gibt es etliche Unterkunftsmöglichkeiten, die in der Regel nicht ausgebucht sind. Ein günstiger Platz in der Nähe des Klosters ist das Erholungsheim „Solotscha“ (Telefon: 0912 – 28 81 46). Ein Doppelzimmer in dem Ziegelbau aus den 70er Jahren kostet ab 500 Rubel. Die Top-Adresse in der Stadt ist jedoch das neu renovierte private Hotel „Borowniza“ (Tel. 0912 – 28 79 63, 28 82 63), dass vom Standard her Lichtjahre von allem entfernt ist, was in einem russischen Provinzstädtchen erwartet werden kann. Ein DZ in dem umgebauten ehemaligen Parteigebäude kostet zwar mindestens 1400 Rubel, das sind die großen komfortablen Räume aber auch wert. Voranmeldung ist ratsam, denn das Hotel hat nur sechs Zimmer. Das riesengroße Sanatorium „Sosnowyj Bor (Kiefernwäldchen)“ scheint eine gute Adresse für alle zu sein, die eine echte Kur mit medizinischer Therapie benötigen (Tel. 0912 – 28 78 63, 28 78 54).
Verpflegung:
Im Hotel „Borowniza“ gibt es eine breit gefächerte Speisekarte zu fairen Preisen. Der Nachteil: das Essen muss mindestens eine Stunde im Voraus bestellt werden. Bester Ort für ein Mittagessen in Solotscha ist das Café „Lesnoje“ etwa 500 Meter südlich des Klosters. Hier gibt es vor allem hervorragende Fleischgerichte zu günstigen Preisen. Am
Sehenswertes:
Im Kloster herrschen strenge Verhaltensregeln. Das Gelände darf grundsätzlich nur morgens und abends während der täglichen Gottesdienste besucht werden. Für Frauen sind Kopftuch und Rock dabei Pflicht. Kurze Hosen sind Tabu. Ansonsten gibt es keine echten Sehenswürdigkeiten in Solotscha außer den Resten der stillgelegten Schmalspurbahn, die einst nach Norden Richtung Wladimir führte. Die alte Handelsstadt Rjasan hat dafür jedoch jede Menge alter Bausubstanz zu bieten und auch der hübsche Landsitz des Dichters Sergej Jessenin in Konstantinowo ist ein nicht weit entferntes Ausflugsziel. |
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© rUFO
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