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Yukos-Chef Chodorkowskij: Reicher als Rockefeller
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Von Katja Tichomirowa, Berlin. Sie sind enttäuscht von Ron Sommer? Frustriert über den Kurssturz der Telekom-Aktie? Dann wenden Sie Ihren Blick nach Osten. Von dort kommen die guten Nachrichten - nicht aus New York, Frankfurt oder London, sondern aus Moskau: Wachsende Profite, steigende Börsenkurse, traumhafte Dividenden. Vergessen Sie Ron Sommer, merken Sie sich den Namen Michail Chodorkowski. Der Chef des russischen Ölkonzerns Yukos bürgt für gute Wirtschaftsdaten.
Sein Unternehmen verfügt über Öl- und Erdgasreserven von 12,2 Milliarden Barrel und ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 18,5 Milliarden Dollar an den russischen Erdgas- und Öl-Giganten Gazprom und Lukoil vorbeigezogen. Die Yukos-Aktie legte 2001 um 188 Prozent zu und machte seit Jahresbeginn ein weiteres Plus von rund 60 Prozent.
Keine sichere Anlage? Einer dieser windigen russischen Oligarchen, die sich auf Kosten des Staates bereichern und nach der nächsten Rubelkrise Ihr gutes Geld an der Côte d Azur verjubeln?
Nun wäre es fahrlässig, diese Sorge für unbegründet zu erklären: "Er war der größte aller Abzocker", sagt ein westlicher Fondsmanager über Chodorkowski. Doch lobt derselbe ihn für seine Unternehmensführung; heute sei "die Yukos-Aktie die Top-Öl-Aktie Russlands".
Was Michail Chodorkowski - laut Wirtschaftsmagazin "Forbes" mit Einem geschätzten Vermögen von 3,7 Milliarden Dollar der reichste Mann Russlands - vor anderen russischen Oligarchen auszeichnet, ist seine Wendigkeit.
1987, mit 24 Jahren verlegte sich der studierte Chemiker darauf, Teile staatlicher Unternehmen zu pachten und Matrjoschka-Puppen für den Export zu produzieren - ausgestattet mit dem Konterfei von Michail Gorbatschow war das Spielzeug ein Verkaufsschlager.
1990 wechselte er ins Bankgewerbe. Insider behaupten, dem Komsomolfunktionär seien damals Gelder aus dem Vermögen der KPdSU zugeflossen. "Das lukrativste Geschäft ist in Russland die Politik", sagte er 1997. Als seine Menatep-Bank im Zuge der Rubel-Krise 1997 Pleite ging, ließ Chodorkowski Kreditgeber, Bankkunden, Anleger und Aktionäre leer ausgehen. Die Aktiva der Bank hatte er sich zuvor gesichert.
Inzwischen hat er die geschädigten Russischen Anleger mit Yukos-Gewinnen ausgezahlt, westliche Manager in die Chefetage von Yukos geholt und US-Buchhaltungsstandards eingeführt. Der "New York Times" erläuterte Chodorkowski die
Mentalitätsanpassung der russischen Wirtschaftsmagnaten: "Ehrlichkeit, Offenheit und Verantwortung" seien die neuen Orientierungsmarken. Damit liegt er ganz auf der Linie des russischen Präsidenten.
Mit Wladimir Putin versteht sich Chodorkowski denn auch besser als man dies von den mittlerweile exilierten Oligarchen der Jelzin-Ära behaupten kann. Als erster russischer Großkonzern hat Yukos nun seine Aktionärsstruktur offen gelegt. "Glasnost" soll die Zulassung an der New-Yorker Börse ermöglichen. Julia Latynina, Wirtschaftskommentatorin des russischen Fernsehsenders ORT, bemerkte dazu:
"Man kann einem Wolf beibringen Hafermehl zu fressen; er wird doch auf die Kaninchen schielen." |
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