Moskau (rUFO/kp/gim). Während sich die Vereinigten Staaten von Amerika und ihre europäischen Bündnispartner auf einen globalen Vergeltungsschlag für die Terrorattacke auf die USA vorbereiten, schließen Moskauer Militärs eine aktive Beteiligung daran aus. „Wir planen keine Militäraktionen“, sagte Verteidigungsminister Sergej Iwanow zu Beginn eines offiziellen Besuches in Armenien.
Russland wird sich somit an einem möglichen Nato-Schlag gegen das Taliban-Regime in Afghanistan nicht beteiligen, worüber zuvor in Presseberichten spekuliert worden war. Die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus gehe von vielen geografischen Punkten aus, sagte Sergej Iwanow in Eriwan. Im vergangenen Jahr bereits hatte der Kreml sich ausdrücklich vorbehalten, gegebenenfalls auch mit Gewalt gegen die Taliban vorzugehen, die vor allem als Bedrohung für Russlands Verbündete in Zentralasien angesehen wurden.
Es bleiben in Moskau die Befürchtungen, Afghanistan könnte zu einem Mega-Tschetschenien werden. Und darum kommen gegenwärtig zwei Botschaften aus Moskau: erstens die Angst vor einer später unkontrollierbaren Eskalation der Gewalt – und zweitens das Angebot, eine Antiterror-Internationale aufzubauen. Putin hat es gesagt, alle Moskauer Offiziellen wiederholen es.
Sergej Iwanows Alternativvorschlag zu Militärschlägen: koordiniertes Vorgehen der Geheimdienste gegen das weltweite Spinnennetz des Terrorismus, das von Albanien bis zu Philippinen reicht - und sein Zentrum in Kabul hat. Ein Netz, an dem, wie Geheimdienstveteranen bemerken, auch der CIA mitgestrickt hat.
Außenminister Igor Iwanow wiederholte den Vorschlag, einen G-8-Krisengipfel einzuberufen, um das Vorgehen zu koordinieren. |