Moskau (rUFO/ulg). Der russische Unternehmer Boris Beresowskij hat Wladimir Putin einen „Krieg auf Leben und Tod“ erklärt. Noch im Februar werde er Beweise dafür vorlegen, dass die Anschläge auf Wohnhäuser in Moskau und Wolgodonsk im September 1999 nicht von tschetschenischen Terroristen, sondern vom russischen Geheimdienst FSB organisiert worden seien, teilte Beresowskij der französischen Zeitung „Le Figaro“ mit.
Die russische Regierung habe die Empörung der Bevölkerung über die Terrorakte damals dazu genutzt, einen neuen Krieg gegen die Tschetschenen zu beginnen. Jetzt könne aber nicht einmal mehr seine eigene Ermordung die Veröffentlichung eines Dokumentalfilms über die Vorgänge von 1999 verhindern, kündigte Beresowskij an. Der Unternehmer, gegen den die russische Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl wegen diverser Finanzmachenschaften erlassen hat, hält sich gegenwärtig in Großbritannien auf.
„Ich habe nur ein Ziel: endlich eine objektive Untersuchung in die Wege zu leiten“, erklärte der Magnat in dem Interview. „Der KGB, diese Organisation von Banditen, muss für immer vernichtet werden“.Beresowskij schloss nicht aus, dass dies den Sturz des russischen Präsidenten nach sich ziehen werde.
Im „Krieg“ gegen Putin rechnet sich Beresowskij gute Siegeschanchen aus. Unterstützung erhofft er sich aus dem eigenen Land. Die Mehrheit der Russen habe zwar „die Mentalität von Sklaven, die von irgend jemandem geführt werden wollen“, sagte Beresowskij. Aber die russische Elite und die Großunternehmer seien ebenso beunruhigt wie er. Dass Beresowskij Putin, auf dessen Schreibtisch heute noch eine Dserschinkij-Büste stehe, anfangs unterstützt habe, hält der Magnat heute für einen „fatalen Fehler“. |