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15-10-2002 Politik |
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Ist Putin bereit, die Kurilen abzugeben ?
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Moskau. Während die Frage, wie das Gebietes Kaliningrad künftig an Russland angebunden sein könnte, noch die Gemüter in Moskau und Strassburg erregt, steuert Putin anscheinend die Lösung des Kurilen-Problems im Fernen Osten an. Er empfing die japanische Aussenministerin im Kreml und erklärte, beim japanisch-russischen Gipfel im kommenden Januar solle ein „solides gemeinsames Dokument“ unterschrieben werden. Friedensvertrag oder Übergangslösung, das ist die Dauerfrage zwischen Moskau und Tokio.
Aussenminister Iwanow erklärte nach dem Gespräch seiner japanischen Kollegin mit Putin, Russland sei ausserordentlich stark an einem Friedensvertrag mit Japan interessiert. Die Arbeit daran sei aber ein schwieriges Problem.
Im vergangenen Jahr hatten Igor Iwanow und die japanische Aussenministerin Joriko Kawaruti, die damals gerade eben aus dem Umweltministerium aufs diplomatische Parkett gewechselt war, bei ihrem ersten Treffen für einen Skandal in Japan gesorgt. Iwanow hatte erklärt – und Kawaruti ihm zugestimmt -, dass eine Lösung der Kurilen-Frage nach der Formel 2 plus 2 möglich sei.
Mit anderen Worten, Russland wäre bereit, Japan zunächst 2 der Kurilen-Inseln zu übergeben, wenn parallel dazu ein Übergangsvertrag abgeschlossen würde. Japan erhob bisher allerdings Ansprüche auf alle vier der südlichen Inseln. Kawaruti musste darum auch, nachdem ihre unvorsichtige Äuserung einen Sturm der Entrüstung in Tokio ausgelöst hatte, schnell einen Rückzieher machen.
Putin und der japanische Premierminister Koidsumi werden sich vor dem bilateralen Gipfel am 10.Januar mindestens noch einmal auf dem APEC Wirtschaftsgipfel in Mexiko treffen. Welche Bedeutung Putin dem Problem beimisst, signalisierte er auch damit, dass er Frau Kawaruti in den Kreml einlud.
(rUFO/mig) |
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