Moskau (rUFO/kp). Der skandalumwitterte russische Eisenbahnminister Nikolai Aksjonenko wurde am Donnerstag von Wladimir Putin entlassen. Putin unterzeichnete einen entsprechenden Erlass, nachdem sein Premierminister Michail Kassjanow ihm bei einem Treffen im Kreml die Ablösung Aksjonenkos nahegelegt hatte. Zuvor hatte der Minister “die moralische Verantwortung” für die “Probleme” der russischen Eisenbahn übernommen. Nikolaj Aksjonenko, der 1999 fast russischer Premierminister geworden wäre, galt als Vertrauter der alten Umgebung von Ex-Präsident Boris Jelzin. Wegen dubioser Finanzmachenschaften ermittelt die Staatsanwaltschaft seit Ende Oktober gegen den Minister. Bislang hatte Aksjonenko sämtliche Anschuldigungen von sich gewiesen. Auch Kassjanow stützte seinen Minister noch vor kurzem mit den Worten: “Ich habe die Unterlagen der Staatsanwaltschaft gelesen und nichts Kriminelles darin gefunden.” Die Position des Ministers wurde sichtlich schwieriger, als das russische Kabinett Aksjonenkos Eisenbahn-Reformplan Ende November nicht wie erhofft absegnete, sondern zur Überarbeitung ins Ministerium zurückverwies. Nach einem erneuten Treffen mit Generalstaatsanwalt Wladimir Ustinow schien Kassjanow seine Ansichten endgültig korrigiert zu haben. Bevor der Premier sich mit Putin traf, hatte Ustinow ihm die jüngsten Ermittlungsergebnisse in der Strafsache gegen Aksjonenko vorgelegt.
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