Moskau (rUFO/kp). Die russische Führung setzt im Konflikt mit dem flüchtigen Medienmagnaten Boris Beresowskij jetzt offenbar auf großkalibrige Waffen. Der Inlandsgeheimdienst FSB hat verfügt nach eigenen Angaben über Beweise dafür, dass Beresowskij die tschetschenischen Rebellen und deren Anführer finanziere. Der Haupteigentümer des unlängst abgeschalteten Fernsehsenders TV-6 seinerseits beschuldigt den FSB, die Bombenanschläge auf Wohnhäuser in Moskau und Wolgodonsk im Herbst 1999 ausgeführt zu haben, bei denen mehrere hundert Menschen ums Leben gekommen waren. FSB-Chef Nikolai Patruschew kündigte an, Unterlagen über Beresowskijs Verbindungen mit den Kaukasus-Rebellen auch an die westlichen Sicherheitsbehörden weiterzuleiten. Moskau würde Beresowskij, nach dem russische Staatsanwaltschaft bereits mit Haftbefehl sucht, auch gerne über Interpol zur Fahndung ausschreiben. Dann würde dem Magnaten auch in London, wo er sich derzeit aufhält, eine Verhaftung drohen. Beresowskij erklärte, er habe unwiderlegbare Âeweise für eine Verwicklung des FSB in die Terrorserie, die ganz Russland in einen Schockzustand versetzt hatte. Sein Sender TV-6 sei abgeschaltet worden, weil dort ein Film über die Bombenanschläge gezeigt werden sollte. Die Arbeiten an der Sendung seien den russischen Geheimdiensten bekannt geworden. In der russischen Presse wurde in den vergangenen Jahren immer wieder sowohl Beresowskijs Verbindungen zu den tschetschenischen Warlords, als auch die mögliche Rolle des FSB bei den mörderischen Bombenanschlägen spekuliert.
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