Moskau (rUFO/kp). Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) hat sich bei einem zweitägigen Besuch in Moskau um die Rehabilitierung von etwa 4.000 österreicherischen Politemigranten und Kriegsgefangenen bemüht, die während der Stalin-Zeit in der Sowjetunion inhaftiert waren. Die russische Militärstaatsanwaltschaft stimmte der Rehabilitierung von 600 Personen zu. Im Gegenzug stellt die Alpenrepublik 50 Millionen Euro für Entschädigungszahlungen an russische Zwangsarbeiter zur Verfügung, die während des Zweiten Weltkriegs nach Österreich verschleppt worden waren. Bei einem Treffen mit Wladimir Putin im Kreml standen bilaterale Probleme und Wirtschaftsfragen im Mittelpunkt. Schüssel wurde bei seiner Moskau-Reise von einer 100köpfigen hochkarätigen Wirtschaftsdelegation begleitet. “In den Beziehungen zwischen Österreich und Russland gibt es keine Probleme, aber viele Chancen“, sagte der Kanzler. Die Wiener Regierung rechnet es Moskau immer noch hoch an, dass aus Russland kaum kritische Töne über die Bildung der rechtslastigen ÖVP-FPÖ-Regierung zu hören waren, während das Land vor allem innerhalb der EU für mehrere Monate mit einer diplomatischen Quarantäne belegt wurde. Moskau seinerzeits hat sich mit dem Gedanken abgefunden, dass auch Österreich bereits in Kürze seine Neutralitätspolitik aufgeben und der NATO beitreten könnte. Der Warenaustausch zwischen beiden Ländern entwickelt sich bereits seit mehreren Jahren äußerst dynamisch und erreichte im vergangenen Jahr einen Umfang von 1,9 Milliarden Dollar.
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