Moskau (rUFO/kp). Aus Moskau gibt es wenig beruhigende Nachrichten für die Einrichtungen der russischen Armee, denen in Sibirien und an der Pazifikküste mitten im Winter massenweise der Strom abgestellt wurde. Verteidigungsminister Sergej Iwanow gab am Donnerstag zu, dass seine Behörde über keine Mittel verfüge, die Schulden zu tilgen. Bei der Aufstellung des Haushaltes seien die einschneidenden Tariferhöhungen der Stromversorger nicht berücksichtigt worden. Iwanow wies jede Verantwortung für die Energiekrise der Streitkräfte zurück. Die Ministerien für Finanzen und wirtschaftliche Entwicklung hätten die Daten zusammengestellt, auf deren Grundlage das Ministerium seine Finanzplanungen aufgestellt habe. Der Minister war gestern nach dreiwöchiger Unterbrechung wieder an seinen Arbeitsplatz zurückgekehrt, nachdem er die Langzeitfolgen einer Sportverletzung auskuriert hatte. Inzwischen wurden aus Moskau eiligst 8,6 Millionen Rubel (320.000 Euro) zur teilweisen Tilgung der Stromschulden nach Sibirien überwiesen. Der Verteidigungsminister weigerte sich zugleich, anderweitig verplante Gelder des Ministeriums für die offenen Rechnungen einzusetzen. Er könne nicht die Finanzierung etwa der Ostsee- oder der Nordmeerflotte kürzen, weil dies die Verteidigungsfähigkeit Russlands beeinträchtige. Bei einem persönlichen Treffen will Iwanow in den kommenden Tagen mit dem Chef des russischen Energieversorgungs-Monopolisten RAO EES, Anatolij Tschubais, einen Kompromiss aushandeln.
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