Moskau. Der Bruch zwischen Moskau und Tiflis scheint kaum noch zu kitten. Gestern schienen sich Putin und Schewardnadse näher gekommen zu sein. Heute drohte Putin erneut mit Militäroperation auf georgischem Gebiet, wenn die Vereinbarungen von gestern nicht realisiert würden. Und das Moskauer Aussenministerium drohte mit Gegenmassnahmen, wenn Georgien versuche, der Nato beizutreten.
Am Sonntagaben hatten Putin und Schewardnadse eine Stunde lang verhandelt. Schewardnadse habe danach müde und gequält gelächelt, heisst es aus der moldawischen Hauptstadt Kischinow. Es klingt als habe Putin Schewardnadse die Pistole auf die Brust gesetzt.
Auch Putins Beteuerung, seine Androhung russischer Vorwärtsverteidigung habe sich nie gegen den Staat Georgien gerichtet, sondern gegen den Terrorrismus, bestärkt eher diese Vermutung.
Vereinbart wurden enge Kontakte der Geheimdienste, gemeinsame Grenzkontrollen, gemeinsame Regelung der Flüchtlingsprobleme im Pankisi-Tal – und die Auslieferung von weiteren 8 in Georgien inhaftierten tschetschenischen Untergrundkämpfern.
Schewardnadse sprach von einer positiven Wende in den georgisch-russischen Beziehungen.
Am Montag stoppte Georgien allerdings die Auslieferung der gefangenen Tschetschenen. Vor einer Auslieferung müssten zunächst die Personalien der Verhafteten eindeutig festgestellt werden, erklärte die georgische Staatsanwaltschaft.
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