(jm) Moskau. In Moskau wurde am Montag im Gebäude der belgischen Botschaft eine offizielle NATO-Vertretung eröffnet. Die Vertretung soll als direkter Kanal zwischen Russland und dem westlichen Militärbündnis dienen, um militärische Einsätze zu diskutieren und die gemeinsame Bekämpfung des Terrorismus voranzutreiben. Im Vorfeld der Eröffnung traf sich Guido Venturoni, der Leiter des NATO-Militärkomitees, mit General Anatolij Kwaschnin, dem Generalstabschef der russischen Armee, zu einem Gespräch über die Aufgaben des neuen Zentrums.
Nach der Zeremonie traf Venturoni außerdem den russischen Verteidigungsminister Sergej Iwanow. Derweil hat das russische Außenministerium erneut Skepsis gegenüber einer möglichen NATO-Ost-Erweiterung angemeldet. Sprecher Alexander Jakowenko betonte in einem Interview mit RIA-Nowosti, dass sich auch mit der Etablierung des Russland-NATO-Rats nichts an Russlands genereller Ablehnung der Erweiterung ändere.
„Weder der NATO noch ihren neuen Mitgliedern wird die Erweiterung zusätzliche Sicherheit bieten“, sagte Jakowenko und fügte hinzu: „Es kann Russland nicht gleichgültig sein, was an seinen Grenzen geschieht.“ Bereits im Vorfeld des Bush-Besuchs hatte Außenminister Iwanow Russlands ablehnende Haltung gegenüber der NATO-Erweiterung betont. |