Kaliningrad. Ab 1. Januar 2005 wird für Bahnreisende der Personalausweis nicht mehr reichen, wenn sie nach Kaliningrad wollen. Russische Staatsangehörige, die auf dem Weg von und nach Kaliningrad Litauen durchqueren, benötigen von diesem Tag an zwingend einen Reisepass. Bislang genügten die „vereinfachten Transitdokumente“ in Verbindung mit einem Personalausweis.
Bisher keine Notwendigkeit
Der Fakt ist zwar schon länger bekannt, doch viele Kaliningrader sahen bislang keine Notwendigkeit, sich einen Reisepass zu besorgen. So meinte eine junge Studentin auf die neuen Regelungen angesprochen: „Ehrlich gesagt habe ich schon mal davon gehört, es dann aber wieder vergessen.“
Zwar ist die Kaliningrader Bevölkerung im Vergleich zu allen anderen russischen Regionen prozentual gesehen schon jetzt am besten mit Reisepässen ausgestattet, doch nach Angaben von Sergej Jastrschembski, dem Sonderbeauftragten des Präsidenten für die Beziehungen zur Europäischen Union, sind es trotzdem nur rund 50 Prozent aller Gebietsbewohner.
200.000 Blanko-Pässe
Um den Passmangel zu beheben, sollen in Kürze 200.000 Blanko-Reisepässe in der Exklave eintreffen. Jastrschembski kündigte an, dass in mehreren Städten des Gebietes neue Amtsstellen eingerichtet werden, die sich mit der Antragnahme und Passausstellung befassen sollen.
Jastrschembski zeigte sich optimistisch, das Passproblem vor dem 1. Januar 2005 lösen zu können, doch zur Umsetzung der angekündigten Maßnahmen bleiben nur noch knapp drei Monate Zeit.
(jm/.rufo)
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