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17-09-2002 Politik |
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Nicht Pankissi, sondern Öl schuld an Konflikt
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Moskau. Folgt man der Logik des georgischen Präsidenten Eduard Schewardnadse, dann geht es bei den russischen Drohungen einer Militäroperation gegen sein Land gar nicht um tschetschenische Rebellen im Pankissi-Tal. Hauptanliegen des Kremls sei es, den geplanten Bau der Erdölpipeline Baku – Ceyhan zu torpedieren, sagte Schewardnadse, der am Dienstag in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku zu einer Zeremonie anlässlich des Baubeginns erwartet wurde.
Über die Pipeline soll das Erdöl aus dem Kaspischen Meer an Russland vorbei in den türkischen Mittelmeerhafen Ceyhan und von dort weiter in die Länder des Westens transportiert werden. Sollten sich Prognosen über die Ölvorräte im größten Binnensee der Welt bestätigen, könnten die USA und Westeuropa ihre Abhängigkeit von den arabischen OPEC-Staaten verringern. Gleichzeitig würde Russlands Einfluss im Südkaukasus erheblich geschwächt, denn bisher laufen die Exportrouten für Öl und Gas aus der Region über russisches Gebiet.
Die verarmten Kaukasusrepubliken Aserbaidschan und Georgien rechnen zudem für die Verwirklichung des Pipeline-Projekts mit ausländischen Investitionen in Höhe von 5 Milliarden Dollar. Das erste Öl soll den bestehenden Planungen zufolge im Jahr 2005 von Baku nach Ceyhan gepumpt werden.
Schewardnadse versprach in einem Radiointerview vor seiner Abreise, die georgischen Behörden seien fest dazu entschlossen, die Aktivitäten tschetschenischer Rebellen im Pankissi-Tal zu unterbinden. Der Einmarsch georgischer Truppen in die zuvor von den Behörden nicht mehr kontrollierte Region sei erst der Beginn einer großangelegten Polizeiaktion. Innerhalb von drei Wochen würden alle bewaffneten Gruppierungen im Pankissi-Tal aufgelöst, erklärte Schewardnadse. (rUFO/kp).
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