MOSKAU, 14. Juli (RIA Nowosti). Europa kann die georgisch-ossetische Konfliktregelung kaum wesentlich beeinflussen. Diese Meinung äußerte der Präsident der russischen Stiftung „Politika", Wjetscheslaw Nikonow, in einem RIA-Nowosti-Interview am Mittwoch.
„Die Europäische Union würde ihre Friedenskräfte nach Südossetien kaum entsenden", hieß es. Nikonow bezweifelte auch, dass Osseten europäische Friedenseinheiten willkommen heißen würden.
„Eigentlich stehen wir am Rande des Krieges und können diesen Rand leicht überschreiten", sagte der Politologe zu den jüngsten Spannungen im georgisch-ossetischen Konflikt.
Der georgische Präsident Michail Saakaschwili scheint laut Nikonow Erfolge bei der Wiedervereinigung des Landes demonstrieren zu wollen. „Diese Aktivitäten würden aber weder auf der ossetischen Seite noch bei Friedenskräften, die neben Osseten auch russische Bürger schützen, Verständnis finden."
Zu den kritischen Äußerungen des georgischen Staatschefs gegenüber Russland sagte Nikonow, die Rhetorik von Saakaschwili richte sich vermutlich an die Georgier. „Wahrscheinlich findet sie auch im Westen Resonanz", meinte der Politologe.
Die Äußerungen von Saakaschwili seien auf negative Reaktion der Russen gestoßen. „Wenn er die Beziehungen mit Russland ruinieren will, so ist er dem nahe", so Nikonow.
„Saakaschwili bricht alle Brücken hinter sich ab", hieß es weiter.
Russland solle auch künftig den Entwicklungen in Südossetien viel Aufmerksamkeit schenken. „Der glimmende Konflikt ist zu einem heißen mutiert", sagte der Experte.
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