Moskau. Die Einheiten des tschetschenischen Innenministeriums sollen durch russische Kräfte verstärkt werden. Nach dem Sprengstoffattentat am 9. Mai, bei dem der tschetschenische Präsident Achmed Kadyrow ums Leben kam, hatte sich die Situation in der Teilrepublik extrem verschärft. Präsident Putin soll daher Anweisung gegeben haben, 1.125 Spezialkräfte nach Tschetschenien zu schicken. Bekannt wurde dies nach einer Duma-Besprechung mit Innenminister Nurgalijew.
Die Zahl von 1.125 teilte der ehemalige FSB-Direktor Nikolai Kowaljew nach der Sitzung der Internetzeitung gazeta.ru mit. Weitere Nachrichten drangen kaum aus dem streng abgeschirmten Sitzungssaal.
Der Duma-Vorsitzende Boris Gryslow sagte den Journalisten, dass momentan Maßnahmen durchgeführt würden, „um die Banditen zu liquidieren, die Tschetschenien terrorisieren.“ Während der Duma-Sitzung seien die Namen der Personen genannt worden, die im Verdacht ständen, an dem Anschlag auf Kadyrow beteiligt gewesen zu sein. Gegen sie laufen Ermittlungen, sagte Gryslow, der jedoch keine Namen nannte.
Der Verdacht richtet sich offenbar weiterhin gegen die Bauarbeiter, die kurz vor dem Attentat Reparaturarbeiten in dem Stadion durchgeführt hatten. Aber auch in den Reihen der Leibwächter Kadyrows wird nach Verrätern gesucht.
Präsidentensohn Ramsan Kadyrow, der die Leibwache seines Vaters leitete, soll sich Gerüchten zufolge am Mittwoch mit Gryslow in der Duma getroffen haben. Ein Duma-Abgeordneter vermutete gegenüber gazeta.ru, dass besprochen worden sei, wie Ramsan legal als Nachfolger seines Vaters installiert werden könnte. Offiziell ist der 28jährige noch zu jung für das Amt des tschetschenischen Präsidenten.
(sp/.rufo)
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