Moskau. „Wenn alles mit rechten Dingen zugeht, wird es auf jeden Fall einen zweiten Wahlgang geben“, glaubt Präsidentschaftskandidat Sergej Glasjew. Bei seiner Stimmabgabe im Moskauer Energie- und Bauinstitut traf er am Sonntagvormittag auf den kommunistischen Gegenkandidaten Nikolai Charitonow. Beide Kandidaten wünschten sich viel Erfolg und faire Wahlen.
Charitonow hatte den Journalisten außer den üblichen Floskeln nicht viel zu sagen. Er sei optimistisch, gewinnen werde der Wähler und die Wahlbeteiligung werde hoch sein, teilte er mit. Eine Aussage ließ jedoch zumindest an seinem Optimismus zweifeln.
„Ich hoffe, dass der zukünftige Präsident, wer immer das auch sein wird, sich die Programme aller Kandidaten durchlesen wird, denn alle Kandidaten werden Stimmen bekommen.“ Echter Erfolgswille ist aus dieser Äußerung nicht heraus zu hören.
Etwas kämpferischer gab sich da sein Kontrahent Glasjew, der knapp eine halbe Stunde nach Charitonow im Wahllokal erschien. Er hoffe, dass die Wahlen ohne schmutzige Tricks ablaufen, dann gebe es auch eine zweite Runde, sagte er den Journalisten. Wer der Gegenkandidat Putins sei, wollte er aber nicht verraten.
„Die Wahlbeteiligung wird nur geringfügig über 50 Prozent liegen“, glaubte der Rodina-Politiker. „Die niedrige Wahlbeteiligung ist darauf zurück zu führen, dass den Wählern seit einem Jahr eingeredet wurde, es gäbe keine Alternative“ (zu Putin). Darum bleibe ein Großteil der Unzufriedenen einfach zu Hause. Wer sich aber Gedanken um die Zukunft des Landes mache, stimme für sein Programm, meinte Glasjew am Ende.
(ab/.rufo)
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