 Moskau. Bei der Präsidentenwahl in Russland an diesem Sonntag sind insgesamt 109 Millionen Wähler zur Stimmabgabe aufgerufen. Der Amtsinhaber Wladimir Putin muss seine fünf Herausforderer weniger fürchten als eine zu niedrige Wahlbeteiligung. Geben weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, muss die Wahl wiederholt werden.
Putin-Gegner haben deshalb zu einem Wahlboykott aufgerufen. Falls die Wahl gültig ist, aber keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht, findet drei Wochen später eine Stichwahl statt. In Umfragen liegt Putin aber bei deutlich über 70 Prozent.
Weil sich das größte Land der Erde über elf Zeitzonen erstreckt, öffnen die landesweit 95 000 Wahllokale zu unterschiedlichen Zeiten. Als erste gehen die Einwohner der Tschuktschen-Halbinsel und Kamtschatkas im Fernen Osten bereits am Samstagabend ab 21.00 Uhr MEZ (jeweils Sonntag 8.00 Uhr Ortszeit) zur Wahl. In Moskau und Zentralrussland öffnen die Wahllokale am Sonntag um 6.00 Uhr MEZ.
Die Wahllokale schliessen jeweils um 20:00 Ortszeit. Als letzte ist die Exklave Kaliningrad (früher Königsberg) an der Reihe, wo die Wahl am Sonntag um 19.00 Uhr MEZ beendet wird.
Russland ist mit 17,07 Millionen Quadratkilometern der größte Flächenstaat der Welt. Das Land zwischen Osteuropa und der asiatischen Pazifikküste ist etwa 45 Mal so groß wie Deutschland. Die Sicherung und Erschließung des weiten Raums ohne natürliche Grenzen war das zentrale Problem in der mehr als tausendjährigen Geschichte des russischen Staates. Öl und Gas, Diamanten, Gold und andere Metalle sind die größten Schätze des rohstoffreichen Landes.
Von den knapp 145 Millionen Einwohnern stellt das ostslawische Volk der Russen mit 81 Prozent den größten Anteil. Als Minderheiten leben unter anderem Tataren, Ukrainer, Tschuwaschen, Deutsche, Juden und Angehörige kaukasischer Völker in Russland. Die vorherrschende Religion ist das orthodoxe Christentum, doch es gibt auch etwa 20 Millionen Muslime in Russland.
In seiner heutigen Form entstand Russland durch den Zerfall der Sowjetunion Ende 1991. Das Land ist föderal in 89 Gebiete gegliedert, wird aber traditionell von einer starken Zentralmacht in der Hauptstadt Moskau regiert. Sitz der politischen Macht in Russland ist seit alters her der Kreml, die Moskauer Burganlage. Dort herrschten einst die Zaren und später die sowjetischen Generalsekretäre, heute hat der Präsident der Russischen Föderation dort seinen Sitz.
(mig/dpa)
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