St. Petersburg. Am Donnerstag ging der Staatsbesuch des georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili in den USA zu Ende. Fazit: Georgien sieht in den USA einen strategischen Partner und will eine konstruktive und freundschaftliche Zusammenarbeit mit Russland. Im Ganzen war der Antrittsbesuch des neuen Präsidenten ein Erfolg.
Laut der Tageszeitung „Kommersant“ wird die finanzielle Unterstützung der USA für Georgien sich in diesem Jahr faktisch verdoppeln und 120 bis 140 Millionen Dollar betragen. Saakaschwili hat weiterhin die Wiederaufnahme eines Kredits des Internationalen Währungsfonds vereinbart, der Mitte der 1990er Jahre etwa 40 Millionen US-Dollar betragen hatte.
Auf einem Treffen im Weißen Haus mit Diplomaten, amerikanischen Studenten und der Presse in Washington betonte Saakaschwili die wichtige Rolle Russlands in der weiteren Entwicklung Georgiens. Er habe ein sehr gutes Gespräch mit Präsident Wladimir Putin gehabt und sei überzeugt, dass die Beziehungen zwischen beiden Ländern nach zehn Jahren des Niedergangs nun wieder besseren Zeiten entgegen gingen.
Für gute Stimmung im Saal sorgte Saakaschwilis Erzählung über die Überzeugung in Moskau, die CIA habe bei der „Revolution der Rosen“ die Hand im Spiel gehabt. Erst habe er sich bemüht, die russischen Diplomaten vom Gegenteil zu überzeugen. Dann habe er sich überlegt: Als Präsident eines kleinen Landes hast du es einfacher, wenn jeder denkt, dass die CIA hinter dir steht.
Die Deutsche Presseagentur kommentiert diese Aussage folgendermaßen: „Auch US-Präsident George W. Bush redet so, als ob sein Land die ‚Rosenrevolution‘ inszeniert habe, selbst wenn das nicht stimmt. Beweisen kann man nichts, aber alle gehen davon aus, dass es Amerika war. Und das bringt Georgien jetzt Kredite, den Abzug russischer Truppen, den Beitritt zur Europäischen Union.“
(dpa + sb/.rufo)
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