 St. Petersburg. Zum dritten Mal wird Wladimir Putin heute in einer TV-Livesendung den russischen Bürgern Rede und Antwort stehen. Ab 12 Uhr übertragen die Kanäle ORT und Rossija die nun schon traditionell gewordene Tele-Fragestunde des russischen Präsidenten. Es ist zu erwarten, dass Putin sich dabei endlich verbindlich zu seiner Kandidatur für eine zweite Amtszeit äußert.
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| Im Internet |
• Webseite der Putin-Fragestunde
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Über das Internet sowie über die landesweit kostenlos erreichbare Telefonnummer 8-800-200-40-40 konnten die Russen schon in den letzten Tagen ihre Fragen an das Statsoberhaupt richten. Aber auch während der Sendung werden Zuschauerfragen von Anrufbeantwortern sowie 100 eigens engagierten Telefonisten weiter angenommen – und einige wenige Glückliche werden dann live eingespielt. Außerdem soll es wieder Direktschaltungen in etwa zehn Orten in Russland geben, wo dem Volke (assistiert und gefiltert von erfahrenenen Fernsehkorrespondenten) direkt aufs Maul geschaut wird. Letztes Jahr wurde auch in einen Stützpunkt russischer Grenztruppen in Tadschikistan geschaltet.
Bei der letzten TV-Fragestunde dieser Art vor fast genau einem Jahr gingen bei Putin 1,5 Millionen Fragen ein. Bis heute morgen registrierte das Koordinationszentrum 820.000 Fragesteller. Die Fragen werden statistisch ausgewertet und thematisch gebündelt.
Die meisten Anfragen betreffen üblicherweise soziale Probleme: Renten, Stipendien, ausstehende Löhne, Energieversorgung, Post und Telefon ... Viele Bürger geben dem Präsidenten aber auch Gelegenheit, sich zu aktuellen innen- wie außenpolitischen Fragen zu äußern. Als meistgestellte Frage hat die Fragestunden-Webseite den Wunsch herausgestellt, von Putin etwas über seine Kandidatur für eine zweite Amtszeit zu erfahren. Bislang habe er diese Entscheidung vom Ausgang der Dumawahlen abhängig gemacht, nun möge er sich doch dazu äußern, so die Fragesteller.
Viele Bürger nutzen die seltene Gelegenheit, direkt zum Ohr der Kremlherrn vorzustoßen, auch dazu, persönliche Probleme vorzutragen: Sei es die verweigerte russische Staatsbürgerschaft, die fehlende Gasversorgung ihres Kosakendorfes oder die abgeschaltete Heizung in einer sibirischen Schule. In vielen Fällen hat Putin dann den vorher unkooperativen lokalen und regionalen Behörden direkte Anweisung gegeben, den Bittstellern in deren Sinne zu helfen.
Aber auch Fragen zum Privatleben Putins und seiner Familie gehören mit schöner Regelmäßigkeit zum Fragestunden-Ritual: So interessiert die Russen diesmal, ob Putins Töchter im Internet surfen und wem er denn die Labrador-Welpen schenken möchte, die Putins Hündin Kony in der Nacht vor den Duma-Wahlen gebar. Warten wir es ab, vielleicht wollte Putin sie ja meistbietend verkaufen ...
(ld/.rufo)
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