St. Petersburg. Am Dienstag fand im russischen Presseministerium in Moskau eine Beratung mit ausgewählten Leitern der im ganzen Lande verstreuten Wahlkommissionen statt. Ziel der Direktschaltung war herauszufinden, ob alles bereit ist für den Urnengang am Sonntag. Aus der Jüdischen Autonomie in Fernost kam die kämpferische Antwort: „Wir können es kaum erwarten, in den Kampf zu ziehen!“ Und überhaupt – alle Wahlbezirke sind anscheinend in voller Gefechtsbereitschaft.
Wenn dem so ist, kann also nichts mehr schief gehen bei der Wahl zur Staats-Duma am 7. Dezember. Sollte aber jemand wagen, die Ergebnisse zu verfälschen, so wurde auch dafür Vorsorge getroffen – der Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission Alexander Weschnjakow drohte allen Fälschern mit Gefängnis.
Nicht von ungefähr. Nach Meinung des „Kommersant“ sieht Weschnjakow im Gegensatz zu seinen abgelegenen Gesprächspartnern sehr wohl die Gefahr von Mauscheleien. Hinter den Rapport-ähnlichen Worten der Wahlkommissions-Leiter aus den Regionen verstecke sich so manche Gefahr. Die an vielen Orten übliche allzu enge Zusammenarbeit mit der lokalen Exekutive könnte zur Einflussnahme der Beamten auf die Wahlkommissionen führen. Das gelte es zu verhindern.
„Jeder Versuch, das Ergebnis der Wahlen zu entstellen, ist ein Versuch der Machtergreifung! Das ist ein Verbrechen, für das wir die härteste Bestrafung fordern werden!“ Nach diesen Worten wünschte Weschnjakow seinen plötzlich sehr schweigsam gewordenen Konferenzschaltungs-Partnern „starke Nerven“ und schloss die Veranstaltung.
(sb/.rufo)
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