Moskau. Der Erfolg der Verhandlungen zwischen den Präsidenten Russlands und Weißrussland am Montag Abend in Sotschi war beschränkt. Die beiden Präsidenten beteuerten lediglich, dass der Vereinigungsprozess zwischen beiden Staaten vorangehen werde. Lukaschenko und Putin trafen sich, um über die Einführung einer gemeinsamen Währung zu verhandeln. Nach russischen Vorstellungen kann das nur der Rubel sein.
Die Beziehungen zwischen beiden Partner-Staaten sind angespannt, seitdem der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko vor kurzem angekündigt hatte, dass sein Land die Einführung des Rubels nicht akzeptieren werde. Bei den Verhandlungen in Sotschi sagte Russlands Präsident Putin, er habe zwar Verständnis dafür, dass die Weißrussen Bedenken im Zusammenhang mit Umstieg auf den Rubel hätten. Er hoffe aber, dass die von der russischen Zentralbank vorbereiteten Dokumente diese Bedenken ausräumten.
Lukaschenko bestand hingegen darauf, dass die Einführung des Rubels zuerst durch den weißrussischen Staatsrat gebilligt werden müsse. Die Währungsunion soll danach am 1 Januar 2005 in Kraft treten.
Außer der Rubel-Frage diskutierten die beiden Präsidenten die Preise für russische Gaslieferungen. Bis vor kurzem bekamen die Weißrussen russisches Gas billiger als andere Importeure. Anfang September kündigte Gasprom den Liefervertrag, was zu heftigen Kontroversen zwischen Minsk und Moskau führte.
Minsk drohte, im Gegenzug die Transit-Tarife für die russischen Gaslieferungen nach Europa zu erhöhen. Jetzt kündigte Putin an, in der Gas-Frage sollen „marktwirtschaftliche Verhältnisse“ geschaffen werden. Das heißt, solange Weißrussland auf seiner Unabhängigkeit besteht, zahlt es den üblichen Preis.
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