Stichwahl in Karatschajewo-Tscherkessien notwendig
Moskau. Bei den letzten Präsidentschaftswahlen 1999 hatten ethnische Spannungen die kleine russische Kaukasus-Teilrepublik Karatschajewo-Tscherkessien an den Rand eines Bürgerkriegs gebracht. Die beiden muslimischen Völker der Karatschajewer und Tscherkessen hatten jeweils Kandidaten ihrer Nationalität unterstützt. Dass es bei den Präsidentschaftswahlen am Sonntag ruhig blieb, kann bereits als großer Erfolg gelten.
Stichwahlen müssen darüber entscheiden, wer die Teilrepublik in den kommenden vier Jahren regiert. Im zweiten Wahlgang treten der Chef der republikanischen Landesbank Mustafa Batdyjew und Amtsinhaber Wladimir Semjonow gegeneinander an. Beide Kandidaten erzielten etwa 40 Prozent der Stimmen. Vor vier Jahren hatte der von den Tscherkessen nicht anerkannte Wahlsieg des Karatschajewers Semjonow die Massenproteste in der Republik ausgelöst.
Die beiden muslimischen Völker der Karatschajewer und Tscherkessen waren während der Sowjetzeit in einer Autonomen Teilrepublik vereinigt worden, obwohl sie keine besonderen Sympathien füreinander hegten. Von den Unruhen 1999 abgesehen, galt Karatschajew-Tscherkessien lange als Oase in dem von Krieg und Chaos heimgesuchten Kaukasus.
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