Moskau. Der ehemalige Duma-Abgeordnete Nadirschach Chatschilajew wurde am Montag Abend in der Einfahrt seines Hauses erschossen, als er aus seinem Wagen ausstieg. Sein Fahrer wurde bei der Schießerei verletzt. Chatschilajew war einer der Führer der Islamischen Liga Russlands und Anführer des Lakzen-Volkes in Dagestan. Chatschilajew stand schon längere Zeit auf der Schwarzen Liste des Top-Terroristen Schamil Bassajew, weil er diesen nicht unterstützte. Die ersten Spuren des Mordes führen auch Richtung Tschetschenien, dennoch vermutet die Polizei als Tatmotiv Blutrache.
Die Polizei fand inzwischen das Tatfahrzeug, einen Lada 1999er Baujahr. Die Täter ließen in dem Wagen eine Klaschnikow und eine Maschinenpistole des Typs „Kedr“ zurück. Außerdem entdeckte die Polizei einen Ausweis, ausgestellt auf einen Bewohner der tschetschenischen Ortschaft Chassawjurt. Das Auto, das auf ihn zugelassen war, hatte er vor der Tat drei Tschetschenen übergeben. Der Mann konnte inzwischen festgenommen werden.
Chatschilajew hatte selbst schon mehrere Konflikte mit der Polizei zu bestehen. Nach dem Terroranschlag in Machatschkala am 18. Januar 2002 wurde er festgenommen. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei mehrere Waffen und leitete ein Strafverfahren ein. Chatschilajew behauptete, dass ihm die Waffen untergeschoben worden seien. Im Mai 2002 sprach das Gericht ihn frei, an dem Attentat beteiligt zu sein.
Der ältere Bruder Nadirschach Chatschilajews Magomed wurde im Jahr 2000 nach einem Streit von seinem eigenen Sicherheitsmann erschossen. Beide Brüder sollen 1998 an den Unruhen in Machatschkala beteiligt gewesen sein. Damals wurde der Staatsrat Dagestans beschossen und wäre fast gestürmt worden, hätte die Armee und das Innenministerium nicht eingegriffen.
(ab/.rufo)
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