Moskau. Der Konflikt zwischen dem Kreml und russischen Großunternehmen eskaliert. Der russische Verband der Industriellen und Unternehmer will Präsident Wladimir Putin am kommenden Freitag einen Brief überreichen. Wie die Moskauer Tageszeitung Kommersant scheibt, geht es dabei um ein „Ultimatum der Oligarchen an die Staatsmacht“.
Als „Überfall von Banditen mit Epauletten“ soll Yukos-Chef Michail Chodorkowski das Verhalten der Staatsanwaltschaft und des Inlandgeheimdienstes FSB bezeichnet haben, als es gestern bei einer Sitzung des Industriellen-Verbandes um die Ermittlungen gegen den Ölkonzern ging. Chodorkowski betonte, der Verband solle dem Präsidenten klarmachen, dass solche Fälle die Glaubwürdigkeit der Staatsmacht im Ausland sowie die Attraktivität des Landes für Investoren in Frage stellen.
Als „Ideologen“ des Überfalls auf Yukos nennt Kommersant mit Hinweis auf nicht namentlich genannte Oligarchen zwei hochrangige Mitarbeiter des Präsidenten-Administration sowie Nikolai Patruschew, den Chef des Inlandgeheimdienstes FSB.
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Der Verband der Industriellen und Unternehmen warnt ferner drohenden Instabilität im Land vor der Parlamentswahl im Dezember. „Wir halten das für höchst gefährlich, ein Feindbild des Unternehmns in der Öffentlichkeit zu schaffen“, zitiert Kommersant aus dem Brief an Putin.
(ve/.rufo)
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