Moskau. Ungeachtet des gestrigen Terroranschlages wurde am Sonntag das Moskauer Bierfestival eröffnet, zu dem 300.000 Besucher erwartet werden. Etwa 30 Brauereien schenken dort Bier aus. Die Sicherheitsmassnahmen bei allen öffentlichen Veranstaltungen in Russland wurden verschärft. Veranstaltungen sollen aber nicht abgesetzt werden. Innenminister Boris Gryslow kündigte Vorbeugemassnahmen gegen Terroranschläge an.
An allen Orten mit erhöhtem Publikumsverkehr in Moskau, in allen Freizeitparks, Theatern, Kinos, Märkten und Einkaufszentren sollen die Strassenpatrouillen und Sicherheitsmassnahmen verstärkt werden. Passanten sollen von Milizstreifen verstärkt kontrolliert werden. Dabei sollen auch Metalldetektoren und Spürhunde eingesetzt werden.
Verschärft wurden auch die Sicherheitsmassnahmen an allen Bahnhöfen, Flughäfen und in der Moskauer Metro. Auf den Strassen sollen verdächtige Fahrzeuge und deren Fahrer überprüft werden.
Innenminister Boris Gryslow rief die Moskauer zu Ruhe und Zusammenarbeit mit den Sicherheitskräften auf.
Auch Patriarch Alexi II. forderte die russisch-orthodoxen Gläubigen auf, nicht in Panik zu verfallen. Seine Botschaft wurde bei einem Gedenkgottesdienst in der Moskauer Erlöserkathedrale verlesen.
Bereits gestern hatten zahlreiche russische Politiker vor der Gefahr weiterer Terroranschläge gewarnt.
Der Absturz eines Militärhubschraubers am Sonntagvormittag bei Grosny soll, so sagen Militärsprecher, technische Ursachen gehabt haben. Der Transporthubschrauber war kurz nach dem Start im Gebiet Nowogrosnenski abgestürzt. Vier Insassen wurden getötet, 11 kamen mit Verletzungen davon.
In den Moskauer Krankenhäusern wurden am Sonntagvormittag nach unterschiedlichen Angaben bis zu 47 Verletzte stationär behandelt. Einige schwebten noch in Lebensgefahr. Die Zahl der Todesopfer des Terroranschlages wird vom Innenministerium mit 16, von den Gesundheitsbehörden mit 15 angegeben. Getötet wurden auch die beiden Attentäterinnen selbst.
(gim/.rufo)
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