Moskau. Der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski hat sich bei einem Besuch in Kaliningrad gegen die Visapflicht zwischen seinem Land und Russland ausgesprochen. “Freies Reisen von Menschen sollte im 21. Jahrhundert zur Norm werden”, sagte er nach einem Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin in der Ostsee-Exklave. Noch ehe die Visa eingeführt sind, haben Moskau und Warschau Kwasniewski zufolge bereits begonnen, darüber nachzudenken, wie sie wieder abgeschafft werden können.
Anders, als die anderen EU-Beitrittsländer in Zentraleuropa hatte Polen bis zuletzt damit gezögert, den Brüsseler Forderungen nachzukommen und seine Ostgrenzen abzudichten. Die bereits mehrfach angekündigte Einführung der Visapflicht wurde inzwischen erneut verschoben – vom 1. Juli auf nun Oktober. Beide Länder verhandeln noch darüber, ob polnische und russische Visa für die Bürger des jeweils anderen Staates kostenlos ausgestellt werden können. Putin dankte seinem polnischen Amtskollegen für die polnische Unterstützung in der Frage des Kaliningrad-Transits.
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Kwasniewski, der gemeinsam mit Wladimir Putin ein Manöver der russischen Kriegsmarine besuchte, kündigte einen Ausbau der polnischen Wirtschaftsaktivitäten im Gebiet Kaliningrad an. Polnische Unternehmen würden sich vor allem bei der Modernisierung der kommunalen Infrastruktur und im Fremdenverkehrssektor noch stärker engagieren, kündigte er an. Die Exklave verfüge durch ihre geografische Lage über eine “einmalige historische Chance”.
(kp/.rufo)
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