Koch wird Wahlkampfchef der „Union Rechter Kräfte“
Moskau. Der ehemalige Chef der russischen Privatisierungsbehörde Alfred Koch soll der liberalen “Union der rechten Kräfte” (SPS) zum Wiedereinzug in die Duma verhelfen. Der umstrittene Geschäftsmann, der vor zwei Jahren im Auftrag von Gasprom die feindliche Übernahme des kritischen Fernsehsenders NTW geleitet hatte, ist zum Leiter des Wahlkampfstabes der Partei ernannt worden. Der SPS-Vorsitzende Boris Nemzow erklärte, Koch sei eine bedeutende Stärkung für die “Union Rechter Kräfte”.
Als weitere Kandidaten für den Posten waren der stellvertretende Presseminister Wladimir Grigorjew und der ehemalige stellvertretende NTW-Generaldirektor, Rafael Akopow, gehandelt worden. Koch gilt als Freund des SPS-Mitbegründers Anatoli Tschubais. Wegen seiner Rolle bei der NTW-Krise gilt der Russlanddeutsche vielen Anhängern der prowestlich orientierten Partei dagegen als ein Totengräber der Pressefreiheit.
Als Chef der Privatisierungsbehörde spielte Koch Mitte der 90er Jahre außerdem eine Schlüsselrolle bei den umstrittenen Pfandauktionen, bei denen Aktienanteile an Staatskonzernen zu Spottpreisen an einflussreiche Oligarchen fielen. Aufgrund verschiedener Affairen leitete die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Koch ein, der vorübergehend ins Ausland floh.
Nach seiner Wahl zum Vorsitzenden des SPS-Wahlkampfstabes sagte Koch: „Ich werde mich bemühen der SPS zum dritten Platz bei den Parlamentswahlen 2003 zu verhelfen. Dafür sind gutes Geld und gute Ideen notwendig.“ Die SPS-Politikerin Irina Chakamada lobte Kochs Führungsqualitäten. Der Geschäftsmann sei ein „echter Kämpfer und ein exzellenter Manager.“
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