Moskau. Der im Dezember inhaftierte turkmenische Umweltschützer und Menschenrechtler Farid Tuchbatullin ist begnadigt worden. Die turkmenische Botschaft in Moskau bestätigte auf epd-Anfrage, dass Staatschef Saparmurat Nijasow einen entsprechenden Erlass unterzeichnet habe. Tuchbatullin war erst vor einem Monat nach einem Schauprozess zu vier Jahren Lagerhaft verurteilt worden. Ihm waren ein angeblicher illegaler Grenzübertritt und Kontakte zu einer Gruppe von Verschwörern vorgeworfen worden.
Internationale Umweltorganisationen und Menschenrechtler hatten gegen die Verfolgung des Dissidenten protestiert. Einziges Vergehen Tuchbatullins sei es gewesen, dass der Umweltschützer in Moskau an einer Konferenz teilgenommen habe, erklärten sie. Nach Angaben der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial wurde der Umweltschützer verhaftet, als er sich nach seiner Rückkehr weigerte, dem Geheimdienst über seine Kontakte zu Exil-Politikern zu berichten.
Seit einem angeblichen Attentat auf den turkmenischen Staatschef im November setzte nach Oppositionsangaben in dem autoritär regierten Land eine beispiellose Verfolgungswelle gegen anders Denkende ein. Legale politische Oppositionsarbeit ist in der zentralasiatischen GUS-Republik seit der Unabhängigkeit 1991 unmöglich. Auch die UN-Menschenrechtskommission beschäftigt sich derzeit mit der Situation in Turkmenien. (03533/3.4.03)
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