Moskau. Die russischen Behörden haben dem deutschen Journalist Günther Wallraff auf dem Moskauer Flughafen die Einreise verweigert. Wallraff hatte geplant, gemeinsam mit Ex-Arbeitsminister Norbert Blüm und dem Menschenrechtler Rupert Neudeck am Donnerstag über Inguschetien nach Tschetschenien zu reisen. Dort wollten sie sich über Menschenrechtsverletzungen informieren.
Wallraff wurde einem Bericht von Spiegel Online zufolge nach der Landung auf Moskauer Flughafen Scheremetjewo von einem Grenzbeamten gestoppt. Der Offizier hatte die Anweisung, Wallraffs Einreisevisum ungültig zu stempeln. Eine Begründung für dieses Vorgehen gab er nicht.
Trotz längerer Diskussion in einem Hinterzimmer des Flughafens konnte Wallraff seine Weiterreise nicht erreichen. Er musste mit derselben Lufthansa-Maschine wieder zurückfliegen. Cap-Anamur-Gründer Neudeck und Blüm schlossen sich Wallraff an. Nach ihrer Landung in Frankfurt kritisierte Wallraff die “rüde und agressive” Behandlung durch den russischen Geheimdienst.
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Im Internet: |
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Das russische Außenministerium weigerte sich am Mittwoch, den Vorfall zu kommentieren. Ein Sprecher gab jedoch an, das Ministerium sei über die Ausweisung Wallraffs informiert. Womöglich habe ein Vorab-Interview des Journalisten die russischen Behörden zu dem Schritt provoziert, vermutete Spiegel Online.
(rUFO/sp).
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