St. Petersburg. Nach Angaben aus dem Hauptquartier der russischen Tschetschenien-Streitkräfte bereiten 40 Kämpfer aus der Gruppe des Feldkommandeurs Ruslan Gelajew den Grenzdurchbruch von Georgien nach Inguschetien vor. Angeblich wollen sie aber nur ihren in Tschetschenien und Inguschetien untergetauchten Kameraden helfen, die Grenze wieder in der Gegenrichtung zu passieren, um im milderen Georgien Winterquartier zu beziehen. In Inguschetien würden die Kämpfer zu diesem Zweck bei der Bevölkerung Proviant, Winterkleidung und Geländewagen aufkaufen.
Darüber, wo sich Ruslan Gelajew selbst aufhält, gehen die Darstellungen auseinander: In Georgien heißt es, er habe im September mit seiner Kampfgruppe das Pankisi-Tal in Richtung Norden verlassen. Damals kam es in Inguschetien zu einem schweren Gefecht zwischen den etwa 200 Gelajew-Leuten und der Armee. Die Tschetschenen wurden dabei aber eher zerstreut als besiegt. Nach Darstellung der russischen Militärs, so „gazeta.ru“, setzte sich Gelajew nach dem Eintages-Krieg von Galaschki wieder nach Georgien ab mit dem Ziel, in ein arabisches Land zu gehen.
Zweifel erregt die offizielle Darstellung des kleinen Grenzverkehrs der Banditen auch deshalb, weil Georgien in letzter Zeit seine polizeilichen Maßnahmen gegen unerwünschte tschetschenische Bewaffnete deutlich verschärft hat. An der Gebirgsgrenze zwischen Tschetschenien und Georgien kommt es aber nach wie vor zu Zusammenstößen zwischen Rebellen und Grenztruppen. Nach Angaben aus Armeekreisen wurde dort gestern bei einem Gefecht sieben Tschetschenen getötet und vier Packpferde beschlagnahmt. In welcher Richtung der Trupp allerdings über die Grenze zog, ging aus den Informationen nicht hervor. (ld/rUFO)
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